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Bunt-politische 14. Regenbogenparade am Wiener Ring

Die Regenbogenparade in Wien
Die Regenbogenparade in Wien ©APA
Schrill, laut, mit Begeisterung: Die 14. Regenbogenparade hat am Samstag die Wiener Ringstraße in eine bunte Partyzone verwandelt. Das Wetter spielte perfekt mit und lieferte den Sonnenschein dazu.
Video: Bunt und schrill
Regenbogenparade 2009 in Wien

Die Veranstaltung war dabei die größte seit der großen Europrideparade im Jahr 2001, als Gruppen aus ganz Europa angereist waren. Doch abseits des bunten Treibens war die Veranstaltung politisch wie lange nicht. So zeigten sich SPÖ- und Grün-Vertreter auf der Abschlusskundgebung einig in ihrer Forderung nach einem Lebenspartnerschaftsgesetz.

Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (S) kündigte am Schwarzenbergplatz die Bemühungen aller SPÖ-Regierungsmitglieder an, eine gesetzliche Regelung bis zum 1. Jänner 2010 zu erreichen – wenn die ÖVP mitspiele. Zugleich forderte der leitende Sekretär des ÖGB, Bernhard Achitz, die Einbeziehung von Lesben und Schwulen in die Regelungen zu Karenz und Pflegeurlaub. Auch müsse man in der eigenen Organisation noch einen gehörigen Schritt in Richtung Offenheit bezüglich gleichgeschlechtlichen Lebensweisen gehen.

Aber auch auf der Parade selbst, die wieder um 14.00 Uhr gegen die Fahrtrichtung der Ringstraße gestartet war, standen politische Themen auf der Tagesordnung: Zahlreiche Gruppen erinnerten an das 40-Jahr-Jubiläum des Stonewall-Aufstandes in New York, der als Gründungsmoment der homosexuellen Bewegung gilt. Ein eigener Lkw erinnerte an die Unterdrückung von Lesben und Schwulen im Iran. Der Wagen des Paradenorganisators, der Homosexuelle Initiative (Hosi) fuhr dagegen unter dem Motto “Hosi: Seit 30 Jahren ein Schlager”. Der Grund: Die Interessengruppe feiert heuer ihr 30-jähriges Bestehen.

Abseits der politischen Forderungen stand am Ring jedoch auch wieder das Feiern im Mittelpunkt. Insgesamt 53 Gruppen hatten sich diesesmal zur Parade angemeldet – zehn mehr als im Vorjahr. Darunter fanden sich auch Vertreter der Grazer Szene oder aus dem Mostviertel. Sogar zwei Fußgruppen aus Budapest marschierten im Tross mit, um an die eigene Parade in der ungarischen Hauptstadt zu erinnern, die am 5. September über die Bühne geht und in den vergangenen zwei Jahren von Protesten rechter Gruppen begleitet war.

Modisch gesehen zeigte sich ein breites Spektrum an Kostümierungen und Partyaufmachungen, das vom Stahlhelm mit blankem Hintern über zahlreiche Engelsflügel an gestählten Oberkörpern bis hin zum Oben-ohne-Auftritt der wohlgenährten Wiener Bären reichte. Showstar Alfons Haider zeigte sich in der Parade zuversichtlich, dass nun bald gesetzliche Regelungen für ein Partnerschaftsgesetz angegangen würden, während Hermes Phettberg erstmals nicht in seinem traditionellen Fiaker, sondern im Velotaxi mitfahren musste – aus Sicherheitsgründen.

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