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Bundeswehr beantragt Entlassungen

Nach den Misshandlungen von Soldaten im nordrhein-westfälischen Coesfeld hat die deutsche Bundeswehr die fristlosen Entlassungen von vier Ausbildern beantragt.

Das sagte der Pressesprecher des zuständigen Heerestruppenkommandos Koblenz am Mittwoch der dpa. Zuvor waren bereits 18 Ausbilder aus Coesfeld vom Dienst suspendiert worden. In der Ausbildungskompanie Coesfeld waren Wehrpflichtige mit Stromschlägen und Schlägen malträtiert worden.

Nach Angaben aus dem Verteidigungsausschuss des deutschen Bundestags war die Misshandlung von Rekruten bei einer gestellten Geiselnahme am Flughafen Stuttgart deutlich gravierender, als bisher bekannt. Luftwaffeninspekteur Klaus-Peter Stieglitz berichtete dem Ausschuss, die Wehrpflichtigen seien bei der Übung so hart geschlagen worden, dass mehrere von ihnen anschließend eine ganze Woche lang krank gewesen seien.

Bei der Übung im Winter 2003 hätten die Soldaten Geiseln in einem entführten Flugzeug dargestellt, während Angehörige der Polizei-Sondereinheit SEK die Geiselnehmer dargestellt bzw. die Befreiung der Gefangenen geübt hätten. Bei der Übung, die auch Bundeswehrpsychologen im Umgang mit traumatisierten Geiseln schulen sollte, wurde den Angaben zufolge die Erschießung von Piloten und zwei Geiseln mit Puppen simuliert. Es habe zwischen Bundeswehr und SEK keine Abstimmung über den Übungsablauf gegeben, die von einem Vertreter der Bundeswehr geleitet worden sei.

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