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Bundespräsidentenwahl: Strache wieder im Rennen?

Während die einen noch überlegen, ob es vernünftig ist, einen aussichtslosen Gegenkandidaten zum amtierenden Bundespräsidenten Heinz Fischer ins Rennen zu schicken, suchen andere bereits die Aufmerksamkeit der potenziellen Wähler und der Medien. Und sei es in schrillen Outfits, so wie etwa der Wiener Thomas Dolina. Diese Woche tourt er bereits durch die Landeshauptstädte und möchte dabei vor allem Jugendliche ansprechen.

Langweilig und farblos, das sind die anderen. Dolina hat ein Faible für Buntes und tritt mit Vorliebe in k.u.k.-Outfits auf. “Mich kennt man ja noch nicht, in einem Brainstorming sind wir dann auf dieses Erkennungszeichen gekommen”, erklärte der Wannabe-Präsident gegenüber der APA. Seine Forderungen und Ankündigungen sind übrigens nicht weniger außergewöhnlich als sein Auftreten. So will er etwa Bundeskanzler und Minister absetzen, sobald sie ihre Wahlversprechen brechen. An EU-Versammlungen möchte Dolina selbst teilnehmen, “um dort für Österreich auf den Putz zu hauen”, und das österreichische Bundesheer sollte sich nicht in gefährlichen Gebieten im Ausland tummeln, sondern besser die Grenzen sichern. Der Wahlkampf richtet sich aber hauptsächlich an die Jugend und dürfte ihn “weniger zu Wirtschaftsvorträgen als viel eher in Discos” führen.

Der “neue Donauprinz” sucht außerdem noch eine First Lady und das per Casting. Vorausgesetzt werden “gute Nerven, viel Humor, kleine Füße und ein großes Herz”. Wer nur schöne Reisen machen will, soll sich an Richard Lugner halten, rät er. Eine Parallele zum Baumeister räumt er doch ein, denn vor Kameras sollte die Auserwählte keine Scheu haben. Kontaktmöglichkeiten gibt es zahlreiche, ob persönlich bei seinen Werbetouren oder in elektronischer Form. So ist Dolina auf sämtlichen Social Network-Portalen wie Facebook, Xing oder auch den Websingles vertreten. Der 38-Jährige (geb. am 19. Jänner 1972) hat eine eigene Firma und produziert Inhalte für Kinder- und Jugendzeitschriften. Das Präsidentenamt würde er ehrenamtlich ausüben, kündigte er an.

Dolina, bisher der einzige dezidierte Spaßkandidat im langsam anlaufenden Präsidentschafts-Wahlkampf, ist BZÖ-Mitglied in Wien, seine Funktionen hat er momentan aber ruhend gestellt, erklärte er. Beim Bündnis betont man, dass es sich bei Dolinas Engagement um eine Privatinitiative handelt. Ob für das BZÖ etwa Obmann Josef Bucher bei der Präsidentschaftswahl am 25. April antreten wird, lässt man sich weiterhin offen. Zuletzt wurde spekuliert, ob man dadurch Buchers Bekanntheitsgrad gerade nach der Abspaltung der Kärntner Landesgruppe steigern könnte. Auch die anderen Parteien halten sich noch alle Möglichkeiten offen. Bei den Freiheitlichen fiel immer wieder der Name der niederösterreichischen Abgeordneten Barbara Rosenkranz. Mutmaßungen werden auch über ein Antreten von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache selbst angestellt.

Gerüchte über eine mögliche Kandidatur gibt es außerdem über Ex-Rechnungshofpräsident Franz Fiedler und Flüchtlingshelferin Ute Bock. Ihre Kandidatur angekündigt haben bereits der oberösterreichische Bürgerlisten-Gemeinderat Raimund Bahr aus St. Wolfgang, derzeit arbeitslos, sowie Rudolf Gehring, Bundesobmann der Christlichen Partei Österreichs. Ebenfalls die 6.000 notwendigen Unterschriften sammeln möchte der Kärntner Grüne Gemeinderat Ulrich Habsburg-Lothringen, um in der Folge das Kandidatur-Verbot für Mitglieder “regierender und ehemals regierender Häuser” anzufechten. Abgesagt hat hingegen der niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll (V). Er fühle sich seinem Bundesland verpflichtet, begründete er seine Entscheidung im vergangenen Herbst.

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