Gardekaplan Alois Jehle würdigte die Selbstlosigkeit und den Mut der Soldaten des Papstes. Die Schweizergardisten seien bekannt für ihre Treue, Liebe und Opferbereitschaft. Bereits in der Früh hatte Papst Benedikt XVI. mit der Schweizergarde zu ihrem Jubiläum eine große Messe im Petersdom gefeiert.
Ich schwöre, treu, redlich und ehrenhaft zu dienen, dem regierenden Papst Benedikt XVI. und seinem rechtmäßigen Nachfolger; und mich mit ganzer Kraft für sie einzusetzen, bereit, wenn es erheischt sein sollte, selbst mein Leben für sie hinzugeben, schworen die neuen Rekruten vor zehntausenden Menschen auf dem sonnigen Platz vor dem Petersdom. Ich bin überzeugt, dass ihr jedweden Angriff entschieden abwehren werdet, erklärte Gardekommandant Elmar Theodor Mäder.
Die feierliche Vereidigung findet im Gedenken an die Plünderung Roms alljährlich am 6. Mai statt: An diesem Tag im Jahr 1527 starben 147 Gardisten bei dem Versuch, den Papst zu schützen. Die verbleibenden 42 schafften es, Papst Clemens VII. in die Engelsburg in Sicherheit zu bringen.
Wegen des runden Geburtstags fand die Vereidigung nun zum ersten Mal auf dem Petersplatz statt – normalerweise wird sie in einem seitlich gelegenen Hof zelebriert. Die Gardisten trugen zu dem festlichen Anlass auch teilweise 500 Jahre alte Brustpanzer, Helme mit rotem Federbusch und die traditionellen Hellebarden.
Noch mehr bunte Akzente setzten andere europäische Kompanien, die mit ihren Uniformen zu Ehren der Schweizergarde auf dem Petersplatz aufmarschierten, darunter die Alabarderos de la Guardia Real aus Spanien, die Grenadiers du Noble Contingent des Grenadiers fribourgeois aus der Schweiz und die Honourable Artillery Company of Pikemen and Musketeers aus Großbritannien.
Heute gehören der Schweizergarde etwa 110 Mann an. Die Mitglieder müssen Schweizer Staatsbürger sein, katholisch, mindestens 1,74 Meter groß, unter 30 Jahre alt und die Rekrutenschule besucht haben. In der Früh hatte der Papst an den Einzug der ersten 150 Gardisten am 22. Jänner 1506 erinnert, nachdem sie von Papst Julius II. in politisch schwierigen Zeiten zum Schutz angefordert worden waren.
Aber schon kurz darauf musste dieses ausgewählte Korps seine Treue zum Papst beweisen, erklärte Benedikt im Hinblick auf die Plünderung Roms. Der Kirchenführer forderte die Truppe auf, mit Mut und Treue in die Zukunft zu schauen. Die Messe für die kleinste Armee der Welt wurde von Klängen des Orchesters und des Chores der Oper von Zürich untermalt, unter anderem wurde Mozart gespielt. Stimmungsvoller Abschluss des großen Festtages sollte am Abend ein großes Feuerwerk über dem Petersplatz sein.