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Bundespräsident Fischer auf Abschiedstour bei Merkel

Fischer besuchte in letztes Mal Merkel in Berlin
Fischer besuchte in letztes Mal Merkel in Berlin
Beim Verhältnis zwischen Österreich und Deutschland gibt es keinen Grund zum Stirnrunzeln. Das sagte Bundespräsident Heinz Fischer am Donnerstag nach seinen Gesprächen in der deutschen Hauptstadt. Der Ton zwischen Wien und Berlin sei immer maßvoller gewesen als der zwischen München und Berlin, sagte Fischer zur APA. Es handelt sich um eine der letzten Auslandsreisen des Bundespräsidenten.


Nach seinen Gesprächen mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und seinem Amtskollegen Joachim Gauck, der ihn gemeinsam mit Ehefrau Margit zum Mittagessen in Schloss Bellevue empfing – zog Fischer am Donnerstagnachmittag Bilanz. “In einem Punkt haben Merkel und ich hundertprozentig übereingestimmt”, sagte Fischer auf die Frage der APA. “Nämlich dass der Ton zwischen Wien und Berlin immer maßvoller und vorsichtiger war als der Ton zwischen München und Berlin oder Sankt Pölten und Wien.”

Deutschland habe sich wegen der österreichischen Innenpolitik “nicht besorgt, sondern sehr interessiert” gezeigt. Sowohl Merkel als auch Gauck hätten ihn um Erläuterungen gebeten. In beiden Gesprächen habe es weder auf deutscher noch auf österreichischer Seite Stirnrunzeln gegeben. Fischer habe versichert, dass trotz der Wechsel in Wien – gemeint war der Rücktritt von Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) – die politische Stabilität gewährleistet sei. Solche Wechsel gehörten zu den Grundsätzen der Demokratie.

“Außerdem hat das Bundeskanzler Faymann wirklich eindrucksvoll, sachlich und mit Würde gemacht”, sagte Fischer vor österreichischen Korrespondenten. Gesprächsstoff bei Gauck seien “eigentlich alle Themen” gewesen, so Fischer. Neben dem deutsch-österreichischen Verhältnis, der Präsidentenwahl, der Regierungsumbildung, Russland und Ukraine, dem letzte China-Besuch Gaucks, auch ausführlich die Flüchtlingspolitik.

Fischer betonte dabei, man wolle keine Grenzen schließen und insbesondere auch den Brenner-Pass nach Italien nicht sperren, hieß es. Zur Entwicklung in der Türkei – “ein schwieriges, ernstes Problem” – zitierte Fischer die Meinung der deutschen Kanzlerin. Merkel sei überzeugt, dass es sowohl auf der europäischen als auch auf der türkischen Seite ernsthaftes Interesse an einer Lösung gebe und dass man nicht vorzeitig nervös werden solle. Es gebe durchaus die Chance, nach weiteren Verhandlungen noch gute Resultate zu erzielen und aufrecht zu erhalten.

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