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Bundeskriminalamt: Zwei Arten von Juwelenräuber

Es gibt zwei Arten von Juwelenräubern, heißt es im Bundeskriminalamt (BKA): Bei der ersten Gruppe handelt es sich um organisierte Banden, die im Hochpreissegment zuschlagen.

Die zweite sind Gelegenheitsräuber – wie etwa Spielsüchtige oder Drogensüchtige -, die statt einen Supermarkt oder eine Bank eben einen Juwelier „besuchen“.

Insgesamt gab es laut BKA im Vorjahr elf Juwelierüberfälle (sechs wurden geklärt). Im Jahr 2005 waren es 13 Coups, wobei bisher nur einer aufgeklärt werden konnte.

Bei dem gestrigen Coup am Kohlmarkt handelte es sich laut Ermittlern mit ziemlicher Sicherheit um organisiertes Verbrechen. „Seit 2000 gab es etwa zwölf derartige Fälle, davon wurden allerdings mehr als 50 Prozent geklärt“, sagte Bundeskriminalamts-Sprecher Gerald Hesztera. Zuletzt wurden in Österreich zwei Banden aus Serbien beziehungsweise Estland ausgeforscht. Meistens stammen diese Gruppen aus Ost- oder Südeuropa. Sie kommen in Teams von bis zu zehn Personen nach Österreich. Jedes Bandenmitglied hat seine bestimmte Funktion, zur Tat selbst schreitet oftmals nicht einmal die Hälfte der Gruppe.

„Diese Kriminalitätsform ist in Österreich allerdings vergleichsweise selten“, betonte Hesztera. So wurde in Deutschland etwa eine polnische Bande gesprengt, die alleine für 160 Überfälle verantwortlich gewesen sein dürfte.

Spektakulär verlief 2003 auch ein Einbruch auf einen Juwelier am Kohlmarkt, der von einer Überwachungskamera festgehalten wurde. Eine Bande Serben brach dabei mit einem Lieferwagen das Schaufenster des Pretiosen-Händlers auf. In nur etwas mehr als einer Minute wurden die teuersten Schmuckstücke zusammengerafft und abtransportiert. Die Gruppe konnte später allerdings ausgeforscht werden.

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