Bulgarische Nationalisten wollen in EU-Volkspartei
Obwohl die Formation als rechtsextrem gilt, meinte Siderow laut der bulgarischen Nachrichtenagentur BGNES, dass es sich bei Ataka eher um eine “Mitte-Rechts-Partei” handle.
“Wir fühlen uns näher an der EVP, unsere Ideen und Ansichten neigen zum Zentrum”, so Siderow. Er beklagte sich, dass die Leute, die unbedingt in Bulgarien an der Macht bleiben wollten, alles täten, um seine Partei anzuschwärzen. Ataka habe sich noch nicht für die EVP-Mitgliedschaft beworben, weil sie zuerst durch ihre Arbeit beweisen wolle, dass sie den Bedingungen entspreche und nicht riskieren wolle, dass ein eventueller Antrag abgewiesen wird, erklärte Siderow bei einem Besuch in Malta.
Vor kurzem erst hatte Siderow bei der Feier des dritten Jahrestags der Ataka-Gründung überraschend alle politischen Parteien zum Gespräch im Namen des Landes eingeladen. Siderow, der ansonsten mit extremen Parolen besonders die mitregierende Türkenpartei DPS (“Bewegung für Recht und Freiheit”) kritisiert, orientiert sich offenbar langsam in Richtung einer milderen Position und zeigt Anzeichen für eine Zusammenarbeit, meinen Analytiker der Internet-Portale Vsekiden.com und Mediapool.bg. Grund für Siderows “Wandel” dürfte die Isolation seiner Formation von den anderen oppositionellen Parteien im Parlament sein.
Erst im Februar war die 2006 gegründete bürgerliche Partei GERB (Bürger für eine europäische Entwicklung von Bulgarien), die fünf Mandatare im EU-Parlament hat, in die Europäische Volkspartei aufgenommen worden. Nicht zuletzt das scheint die Ataka für ihr Vorhaben motiviert zu haben. Die drei EU-Abgeordneten der Ataka sind derzeit fraktionslos. Zuvor hatten sie der im November 2007 aufgelösten Rechtsaußen-Fraktion “Identität/Tradition/Souveränität” angehört, in der auch der FPÖ-EU-Mandatar Andreas Mölzer saß.