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Bulgarien: Mit Tombola zu den Urnen locken

Ungewöhnlichen Mittel der bulgarischen Regierung: Unter den rund 6,3 Mill. Wahlberechtigten, die ihre Stimme am 25. Juni bei der Parlamentswahl abgeben, werden nach der Stimmenauszählung Geschenke verlost.

Den Gewinnern winken Bücher und Handys im Gesamtwert von etwa 800.000 Lewa (409.019 Euro). Diese Aktion stößt mitunter auf heftige Kritik.

„Diese Wahl hat eine außerordentliche Bedeutung. Daher wollen wir, dass alle wahlberechtigten Bulgaren, ihre Stimme abgeben“, warb Vize-Premier Plamen Panajtow von der regierenden Nationalen Bewegung (NDSW) im Vorfeld der Wahl für die Initiative. Es gehe um die Zukunft des Landes für die nächsten 25 Jahre.

Der kleine Koalitionspartner „Neue Zeit“ hält „die Verteilung von Handys nicht für ein geeignetes Mittel, um Wähler zu mobilisieren“, wie Energieministerin Miroslawa Sewljewska sagte. „Not amused“ über die Wahltombola war auch der frühere Ministerpräsident Iwan Kostow. Er kündigte sogar an, die Angelegenheit vor den Verfassungsgerichtshof bringen zu wollen.

Die Regierung ließ sich davon nicht beirren und appellierte an die Wähler, zu den Urnen zu gehen. An der Lotterie teilnehmen können sie mittels Telefon, SMS oder Internet. Verlost werden die Geschenke in den ersten 24 Stunden nach der Stimmenauszählung. Die Vergabe soll unter allen 31 Wahlbezirken „gerecht aufgeteilt“ werden.

Ob eine hohe Wahlbeteiligung der regierenden NDSW von Ministerpräsident Simeon Sakskoburggotski nutzen wird, bleibt abzuwarten. Derzeit sprechen die Umfragen für die Sozialisten mit 38 bis 40 Prozent, die Nationale Bewegung des Ex-Königs Simeon II. kommt demnach auf 23 bis 24 Prozent.

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