Bulgarien: Donaupegel leicht gesunken
Weiter westlich bei Novo Selo ging der Wasserstand sogar um sieben Zentimeter zurück, wie bulgarische Medien berichteten. Dennoch blieb in Vidin und in allen anderen bulgarischen Donaugemeinden der Notstand weiter in Kraft. Mit der Hilfe von Soldaten befestigten die Menschen rund um die Uhr die Deiche entlang der Donau, die vor allem im östlichen Abschnitt nachgegeben hatten.
In allen Städten hatten die Wasserstände Jahrhundertrekorde erreicht und lagen noch immer über den kritischen Werten. Bei Vidin sind 8,00 Meter normal, die Schutzdeiche könnten laut Experten aber Wasserständen bis rund 10,30 Meter standhalten. Bei Vidin war ein Zeltlager für 4.000 Menschen aufgebaut worden, sollte es zu einer Massenevakuierung kommen. Diese Befürchtung überschattete am Karfreitag das kommende Osterfest im vorwiegend christlich-orthodoxen Bulgarien, wo Ostern nach dem Julianischen Kalender eine Woche später als in Westeuropa gefeiert wird.
Ein besonderes Problem in den bereits überschwemmten Gebiete sind die vielen Mücken, die Seuchen verbreiten könnten. In der Stadt Nikopol, wo ein ganzer Stadtteil seit mehreren Tagen unter Wasser steht, behinderten die überfluteten Straßen am Donauufer und sogar im Stadtzentrum das Weiterkommen der Fahrzeuge mit Desinfektionsmitteln. In den Orten, wo viele Häuser im Wasser standen, befürchteten die Menschen, dass auch das Leitungswasser verseucht sein könnte. Obwohl die Behörden dies bestritten, stieg in den Geschäften die Nachfrage nach Mineral- und Trinkwasser enorm.