Das hat eine Umfrage des bulgarischen Meinungsforschungsinstituts MBMD ergeben, wie der nationale Radiosender BNR am Mittwoch berichtete. Demnach begrüßen 71 Prozent der Befragten den EU-Beitritt, 15 Prozent sind dagegen.
Rund ein Fünftel der insgesamt 1.216 Befragten hat angegeben, nichts über die EU zu wissen. 84 Prozent dieser Menschen hätten sich dafür auch noch nie interessiert, so die Untersuchung. Die Umfrage wurde im November durchgeführt.
Auch eine andere Untersuchung des MBMD hätte die optimistische Haltung der Bulgaren gegenüber der Europäischen Union gezeigt. Waren vor einigen Jahren 81 Prozent der Bulgaren gegen den Verkauf von Grund an Ausländer, so sind es heute nur mehr 53 Prozent, so die MBMD-Direktorin Mira Janowa gegenüber dem Radiosender Neues Europa am Mittwoch.
Nach Ansicht der Meinungsforscher ist die frühere Ablehnung auf die mangelnde Information darüber zurückzuführen, welche Vorteile das Recht auf Grundverkauf an ausländische Investoren hätte. Mit dem NATO-Beitritt haben die Menschen gespürt, was es bedeutet, wenn Ausländer Land in Bulgarien besitzen, so Janowa.
Die bulgarische Kommission für Verfassungsreform hatte im November unter anderem einen Gesetzesentwurf vorgelegt, mit dem das Verbot von Verkauf von bulgarischem Grund an Personen und Firmen aus der EU aufgehoben werden soll. Die Kommissions-Vorsitzende Kamelia Kabowa zeigte sich am Mittwoch optimistisch, dass bei der bevorstehenden Abstimmung über die Verfassungsänderungen die erforderliche Zweidrittelmehrheit der Nationalabgeordneten erreicht werden kann.
