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Buhlen um die Schwulen kann sich für Städte lohnen

Ein US-Wissenschafter fasst eine hohe Homosexuellen-Quote als Qualitätsmerkmal für Städte auf. Souveränität im Umgang mit dem Anderssein zahlt sich für die Kommunen demnach aus.

Nach Ansicht des Wirtschaftswissenschafters Richard Florida ist der so genannte Gay-Index ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der Zukunft, aber auch schon heute. Florida hat herausgefunden, dass in führenden Technologie-Standorten und boomenden Städten der USA wie San Francisco oder Seattle viele Schwule, aber auch andere Minderheiten, leben und dass dies das Erfolgsgeheimnis der Metropolen sei.

Wo Homosexuelle gerne leben, muss ein Klima von Offenheit herrschen. Und dieses wiederum locke ganz allgemein Querdenker, Kreative und Computer-Freaks an. Solche Leute brauche eine Stadt, um im postindustriellen Zeitalter vorne dabei zu sein, meint Florida.

Der Forscher geht es in seiner Theorie nicht um positive Diskriminierung oder das Klischee von der Trendsetter-Funktion und der höheren Kaufkraft (kinderloser) Homosexueller. Der Dortmunder Stadtgeograph Hans Heinrich Blotevogel erklärte Floridas Thesen kürzlich wie folgt: „Nach Florida sind nicht die Homos selbst die treibende Kraft, sondern der Indikator dafür, wo soziokulturelle Vielfalt wirtschaftlichen Erfolg nach sich zieht.“

Im deutschsprachigen Raum ist die Theorie bisher nur in Fachkreisen bekannt. Eine deutsche Übersetzung des Florida-Buches „The Rise of the Creative Class“ sei derzeit nicht in Planung, sagte Agentin Susan Schulman in New York.

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