Wer kennt das nicht: Der Schreibtisch ist überladen mit Kleinutensilien zum Heften, Lochen, Ordnen, Lleben, Korrigieren und so weiter – aber sind die Produkte auch umweltverträglich? Die Büromaterialen gehören wohl zu jenen Gegenständen, bei denen die Umweltfreundlichkeit am wenigsten in Betracht gezogen wird. Durch ihren schnellen Verbrauch ist es aber gerade hier sinnvoll darauf zu achten, aus welchen Materialen das Produkt erzeugt wurde und welche Inhaltsstoffe enthalten sind. Entscheidet man sich für umweltverträgliche Alternativen, kann nicht nur der Rohstoff- und Energieverbrauch gesenkt, sondern gleichzeitig auch die Verbreitung gesundheitsschädlicher Stoffe und die Abfallmenge reduziert werden!
Hochwertiges rechnet sich
Wie bei vielen anderen Produkten gilt auch beim Büromaterial: Hochwertige Büroartikel schneiden auch in Sachen Nachhaltigkeit besser ab. Die Lebensdauer dieser Materialien ist oft um ein vielfaches höher – daher lohnt sich deren Anschaffung auch für die Firmenkasse. Wegwerf- oder Einwegprodukte sollten, so weit wie möglich, vermieden werden. Die Nachhaltigkeit vieler Büroartikel wird durch das staatliche Umweltzeichen gekennzeichnet. Bei Blei- und Buntstiften ist das bisher aber noch nicht der Fall. Bestenfalls kann man sich her an den Herstellerangaben auf der Rückseite der Produktpackung orientieren: Grundsätzlich tut man der Umwelt mit unbehandelten und unlackierten Stiften einen großen Dienst. Sollten sie aber doch lackiert sein, sollte man darauf achten, dass der Hinweis des „umweltfreundlichen Wasserlackes“ auf der Packung zu finden ist. Idealerweise sind die Minen der Stifte nachfüllbar. Sollten Dosenspitzer gebraucht werden, ist es umwelttechnisch gesehen ratsamer, Produkte aus Holz oder Polyethylen (wie etwa unzerbrechliche Spitzer in Zieharmonikaform) zu kaufen – Kunststoffversionen sind wenig umweltfreundlich.
Umweltfeind Klebstoff
Klebstoffe sind in vielerlei Hinsicht keine besonders umweltverträglichen Produkte: Bis zu 60 Prozent ihres Gewichtes können aus Lösungsmitteln bestehen. Diese Mittel sind zudem leicht flüchtig und werden beim Kleben eingeatmet, was wiederum unsere Schleimhäute reizt und Kopfschmerzen oder Schwindel verursachen kann. Bei Kleben ist es deshalb wichtig, auf den Packungshinweis „tropffrei & sauber“ oder „lösungsmittelfrei“ zu achten (hier sind Großteils natürliche Lösungsmittel enthalten). Lösungsmittelfreie Allzweckkleber sind in flüssiger oder Stick-Form erhältlich – sie trocknen zwar etwas langsamer, sind dafür aber weniger umwelt- und gesundheitsschädlich. Generell gilt auch in Sachen Klebstoff das Motto „Weniger ist Mehr“: Neben der sparsamen Verwendung der Kleber sollte man auch zu größeren Tuben greifen, denn vor allem bei diesen Produkten ist der Verpackungsanteil im Vergleich zur beinhalteten Menge sehr groß. Bei Klebebändern werden Produkte aus chlorfreien Kunststoffen empfohlen.
Ordnung muss sein
Für Ordner und Heftmappen ist Recyclingkarton ein geeignetes und nachhaltiges Material. Auch Ablagesysteme mit Fächern oder Lagen aus Recyclingkarton sind käuflich, wer belastbarere Konstruktionen schätzt, kann auch zu einer Version aus Holz oder Metall greifen. Auch Heft- und Büroklammern belasten die Umwelt: Nach ihrer Verwendung gehen sie als Rohstoff verloren, gelangen in Böden und Sedimente oder fallen uns als Klärschlamm zur Last. Deshalb sollte man besser zu unbehandelten oder verzinkten Klammern greifen. Kunststoffbeschichtete oder lackierte Alternativen sollte man hingegen meiden, denn sie enthalten oftmals umweltschädliches PVC.
Um sich beim Einkauf von Büroartikeln ganz sicher über deren Auswirkungen auf die Umwelt zu sein, ohne sich dabei verschiedenste Fachbegriffe merken zu müssen, reicht es oft aus, auf das Österreichische Umweltsiegel zu achten. Online bietet die Plattform des Umweltsiegels zudem eine genaue Liste jener Marken und Produkte, die unter die Kategorie der umweltfreundlichen Büromaterialien fallen (www.bueroeinkauf.at).