Bühne frei für zwei Akrobatinnen auf Rädern

Dornbirn. Samstagvormittag in der Turnhalle der VS Leopold. Es wird gerade die zweite Runde der Vorarlberger Meisterschaft im Radball gespielt. Mit dabei auch ein besonderes Duo: Amelie Rusch und Frieda Rümmele vom RV Dornbirn, die einzigen Mädels am Start. Was die beiden jungen Damen allerdings sehr verwundert: „Eigentlich ist es schade, dass Radball – vor allem bei Mädchen – nicht so bekannt ist, denn es ist wirklich ein toller Sport, der unglaublich viel Freude macht“, erklärt die zwölfjährige Frieda in einer kurzen Spielpause.
Radball-DNA in der Familie
Radball begleitet Frieda schon seit sie denken kann. Fast die ganze Familie betreibt den Sport auf zwei Rädern. Ihr Cousin Stefan Feurstein ist bereits Europameister und frischgebackener Ö-Cup Meister, ihr Onkel Christian Feurstein seit knapp einem Jahr ihr Trainer und „eigentlich sind bei uns alle dem Radball verfallen“, lacht sie. Damit hat Frieda die „Radball-Gene“ sozusagen im Blut.
Ganz anders verhält es sich mit ihrer Partnerin Amelie. Die beiden Freundinnen besuchen gemeinsam das BORG Schoren und nachdem Frieda eine Partnerin für ihren Sport benötigte, fragte sie kurzerhand ihre Klassenkollegin. „Für mich war Radball ganz neu, aber es hat mir von Anfang an sehr gut gefallen. Wir trainieren einmal in der Woche, von mir aus könnte es aber gerne etwas mehr sein“, erzählt die Nachwuchs-Radballerin mit Begeisterung. „Das spricht ja wohl für sich“, ergänzt Trainer Christian Feurstein dazu. Er ist voll des Lobes für die beiden Nachwuchssportlerinnen, die in kurzer Zeit schon große Fortschritte gemacht haben.
Damenmannschaften haben beim RV Dornbirn eine lange Tradition. „Leider haben alle nach ein paar Jahren aufgehört, da es keine Perspektiven für sie gab“, bedauert Feurstein. Das soll für Frieda und Amelie nun anders sein.
Ideale Bedingungen
Seit kurzem steht in der VS Leopold den Dornbirner Radballern eine neue Trainingsstätte zur Verfügung – „und damit optimale Bedingungen für Training und Wettkämpfe. Dafür gebührt der Stadt Dornbirn ein großer Dank“, ergänzt der Coach. Das Spielfeld verfügt jetzt über die originale Größe, was künftig ermöglicht, auch internationale Bewerbe durchzuführen. „Wer weiß, vielleicht sehen wir unsere Mädchen auch schon bald bei einer WM“, zeigt sich Feurstein optimistisch. Tolle Vorbilder haben die beiden ja bereits in eigenen Reihen und bei ihrem Auftritt in der zweiten Meisterschaftsrunde macht das Duo auf jeden Falls schon eine gute Figur. Nach zwei knappen Niederlagen in den ersten Partien, gelingt den RV-Mädchen im dritten Spiel ein Unentschieden gegen ihre männlichen Kollegen aus Höchst und auch das erste Tor des Tages. Was an diesem Tag aber – und eigentlich immer – im Vordergrund steht: „Der Spaß ist das Wichtigste!“, betont Amelie.
Schnupperer jederzeit willkommen
Wer auch einmal in den Radballsport schnuppern möchte, ist beim RV Dornbirn jederzeit willkommen. Einzige Voraussetzung: „Mit Freude dabei sein.“ Trainiert wird jeden Dienstag von 18.00 bis 19.00 Uhr (noch in der MS Haselstauden, ab Herbst dann in der VS Leopold) Bei Interesse kann man sich bei Trainer Christian Feurstein unter 0676/846829373 melden. (cth)