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Buch Wien: Lesefestwoche mit Brandauer-Monografie eröffnet

Klaus Maria Brandauer am Montag bei der Eröffnung der Buch Wien im Rathaus
Klaus Maria Brandauer am Montag bei der Eröffnung der Buch Wien im Rathaus
Mit der Präsentation von Ronald Pohls Monografie "Klaus Maria Brandauer - Ein Königreich für das Theater" ist am Montag im Rathaus die Lesefestwoche Wien eröffnet worden. Charismatisch und guter Dinge zeigte sich Brandauer bei der Vorstellung des Werks.
Nestroy-Preis für Brandauer
Alles zur Buch Wien

Brandauer besuchte das Event zur Eröffnung der Buch Wien nur wenige Stunden vor der Entgegennahme des Nestroy-Preises für sein Lebenswerk in der Wiener Stadthalle. “Ich bin mit dem Buch sehr zufrieden.”

Pohl-Monografie im Wiener Rathaus präsentiert

Über seine Rolle als Schauspieler verlor der Weltstar im Gespräch keine großen Worte, stapelte vielmehr tief. “Bis heute bin ich ein Hochstapler, ein Schaumschläger.” Autor Pohl, Theaterkritiker des “Standard”, sah das naturgemäß anders. “Klaus Maria Brandauer ist jemand, der Einsichten nachvollziehbar auf der Bühne reproduziert. Er stellt Klarheit her – und diese Klarheit hat etwas Magisches.”

“Wie schön ist es doch, wenn Dinge wenigstens im Augenblick wahr werden”, stimmte Brandauer zu und gestand dem Publikum, dass er sogar eine eingerahmte Theaterkritik von Pohl daheim an der Wand hängen habe. “Ich hatte bereits Erfahrungen mit seiner Arbeit und war sehr froh, dass ich (von Pohl) in die Zeit eingebettet wurde, die ich erlebt habe.” Pohl gab das Kompliment gleich wieder zurück: “Anhand solcher Persönlichkeiten (wie Brandauer) kann man wie durch eine Brennlinse zur Kenntlichkeit bringen, was mit dieser Zeit zu tun hat.”

Schauspieler über den Zweiten Weltkrieg

Auf die Frage, welche Rolle die Thematik des Zweiten Weltkriegs in seiner Familie und in seinem Beruf gespielt hat, antwortete der Schauspieler: “Mein Vater und Großvater haben immer darüber diskutiert, oft auch sehr laut. Man muss bei jeder Figur (die man spielt) versuchen, zu zeigen: ‘Ich bin auf der Seite der Schwächeren, weil das sind die, um die man sich kümmern muss.’ Und jedem die Möglichkeit geben, sich frei zu entfalten, da spielen Herkunft und Religion keine Rolle.”

Die Botschaft Brandauers vor der Buch Wien

Dazu hatte Brandauer auch eine starke demokratische Botschaft: “Wer sich nicht für die Vergangenheit interessiert, hat keine Zukunft und ein falsches Bild der Gegenwart. Wer Kraft, Lust und Freude hat, soll den Mund aufmachen! Durch Kuschen wird man nur immer kleiner.” So beschreibt auch Pohl die Dualität des Schauspielers in seinen Rollen. “Das Phänomen dieser Doppelwertigkeit (Brandauers) besteht in der Verführbarkeit und seiner Verführungskraft.”

Zum Abschluss bekundete Brandauer seine Hingabe zum Schauspiel: “Ich liebe die Sache so, ich muss mir Mühe geben, die Sache nicht so zu mögen.” Die Lesefestwoche Buch Wien läuft noch bis zum 16. November.

Ronald Pohl: “Klaus Maria Brandauer – Ein Königreich für das Theater”, Braumüller Verlag, 208 S., 21,90 Euro

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(apa/red)

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