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Buch über Ibiza-Affäre erscheint: Strache sieht darin Entlastung

Strache sieht in dem Buch eine Entlasung, für ihn ungünstige Passagen scheint er auszublenden.
Strache sieht in dem Buch eine Entlasung, für ihn ungünstige Passagen scheint er auszublenden. ©APA/GEORG HOCHMUTH
Am 22. August erscheint das Buch "Die Ibiza-Affäre" von zwei "SZ"-Journalisten. Ex-FPÖ-Chef Strache liest das Buch als Entlastung, die für ihn ungünstigen Passagen blendet er dabei allerdings aus.

Der gefallene FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat das neue Buch der beiden "SZ"-Journalisten zur Ibiza-Affäre als Entlastung seiner Person gelesen. Das Werk würde zu seinen Lasten getroffene Aussagen "rehabilitierend richtigstellen" und insbesondere der Vorwurf der Korruption nicht erhärten, ließ Strache am Mittwoch wissen. Für ihn ungünstige Passagen im Buch blendet er dabei allerdings aus.

Strache zitiert für ihn günstige Passagen

"Das Buch stellt zutreffend dar, dass ich mich weder an dem Abend auf Ibiza, noch davor oder danach, auf einen 'Deal' eingelassen habe, also keine Handlungen oder Leistungen zugesagt und keine Gegenleistung gefordert oder in Aussicht gestellt bekommen habe. Weiter heißt es zutreffend, dass ich keinerlei geforderte Garantien abgegeben habe und es keine Absprachen oder Vereinbarungen gegeben hat. So heißt es, ich habe mich angesichts der Forderungen der vermeintlichen Oligarchen-Nichte geziert und es vermieden, mich festzulegen. Der expliziten Forderung nach 'Korruption' habe ich nicht nachgegeben, was zu einer Verärgerung der vermeintlichen Oligarchen-Nichte geführt habe. (...) Weiterhin wird in dem Buch wiederholt und zutreffend dargestellt, dass ich mehrfach deutlich darauf hingewiesen habe, dass alles 'legal ablaufen müsse, rechtskonform, den Gesetzen entsprechend, zum FPÖ-Programm passend'", zitierte Strache für ihn günstige Passagen aus dem Buch.

Eine Privatisierung des österreichischen Wassers habe er an dem Abend auf Ibiza weder befürwortet, noch vorgeschlagen. Ganz im Gegenteil habe er richtiggestellt, dass eine Privatisierung des Wasser undenkbar sei, schreibt Strache in einer OTS-Aussendung, die von ihm gezeichnet, aber von einer Anwaltskanzlei in Berlin ausgeschickt wurde.

Ex-FPÖ-Chef blendet ungünstige Stellen aus

Der frühere FPÖ-Chef lässt in seiner Stellungnahme allerdings jene Passagen aus dem Buch unerwähnt, die ihn sehr wohl belasten. So hält er zwar eine gänzliche Privatisierung des Wassers für "undenkbar", der Einstieg eines privaten Investors ins Wassergeschäft, "wo wir das Wasser verkaufen, wo der Staat eine Einnahme hat und derjenige, der das betreibt, genauso eine Einnahme hat", hätte aber "Sex", sagt er in dem Video. Apropos Sex: Strache freut sich auch darüber, dass in dem Buch explizit festgehalten wird, dass kein Kokainkonsum und keinerlei sexuelle Handlungen stattgefunden haben.

Strache lässt auch Spekulationen nicht aus

Strache lässt es freilich nicht aus, neuerlich über die Hintermänner der Ibiza-Falle zu spekulieren und sie als "Kriminelle" zu bezeichnen. Er stellt außerdem infrage, ob die "Süddeutsche Zeitung" tatsächlich nichts für das Material bezahlt habe, wie im Buch behauptet. Dennoch bedankt er sich "für die vielen Klarstellungen und auch rehabilitierenden Richtigstellungen".

Unerwähnt lässt Strache allerdings das zentrale Thema des Ibiza-Video, nämlich den Kauf der "Kronen Zeitung" durch die Oligarchennichte, den er und sein Begleiter Johann Gudenus laut ihren Aussagen in dem Video unbedingt vorantreiben und unterstützen wollten, weil sie sich davon Unterstützung durch das auflagenstarke Blatt versprochen haben. Auch seine Aussagen zu illegalen Parteispenden lässt Strache in seiner OTS unter den Tisch fallen.

(APA/Red)

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