“Wir schaffen neue Chancen im Gesundheitsbereich. (…) Manches Ding braucht Weile. Brustkrebs ist die häufigste Krebsart, die Frauen trifft. Wir werden mit dem qualitativ hochwertigen Screeningprogramm dagegen auftreten”, sagte Gesundheitsminister Stöger.
Das Programm wurde zwischen Sozialversicherung, Ärztekammer und Gesundheitsministerium sowie den Bundesländern ausverhandelt. 1,5 Millionen Frauen sollen ab 7. Jänner 2014 alle zwei Jahre (63.000 pro Monat) automatisch Einladungen zur Mammografie bekommen. Die Einladung reicht, eine Arztüberweisung ist nicht notwendig. 190 Stellen mit 570 speziell ausgebildeten und zertifizierten Radiologen stehen bereit.
Die Fortschritte charakterisierte Manfred Brunner, Obmann der Vorarlberger Gebietskrankenkasse und Hauptverantwortlicher für die Entwicklung des Programms aufseiten der Sozialversicherung: “In Österreich gab es in den vergangenen 25 Jahren ein ‘graues’ Brustkrebsscreening. Bund, Bundesländer, Ärztekammer und Sozialversicherung haben gemeinsame Sache gemacht. Es wird das derzeit europaweit beste Programm sein.”
Bisher nahmen an dem “grauen” Screeningprogramm – bezahlt wurde jede Mammografie-Untersuchung, zu welcher sich Frauen meldeten – rund 40 Prozent der infrage kommenden Österreicherinnen teil. Durch die Einladungen will man längerfristig die Quote auf 70 Prozent steigern. Das soll Frauen zur Mammografie bringen, die bisher nicht zur Untersuchung gingen. Info-Material etc. gibt es auch fremdsprachig. Die Aufklärung erfolgt beim Radiologen ebenso wie beim sonstigen Vertrauensarzt.
In Österreich erkranken pro Jahr rund 5.000 Frauen an Brustkrebs. Es gibt um die 1.600 Todesfälle. Die Früherkennung soll solche Erkrankungen im heilbaren und nicht metastasiertem Stadium aufdecken und somit gleichzeitig die Überlebensrate und den Anteil der möglichen brusterhaltenden Operationen erhöhen.