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Bruckneudorf nimmt weitere Asylwerber auf

Im burgenländischen Bruckneudorf haben im Vorjahr Pläne zur Errichtung eines Containerdorfes für Flüchtlinge für Unmut gesorgt, der in Demonstrationen gipfelte. Schließlich wurde vereinbart, dass im Ort insgesamt bis zu 100 Flüchtlinge betreut bzw. aufgenommen werden sollen. Am Mittwoch zogen Gemeindevertreter eine - aus ihrer Sicht positive - Zwischenbilanz.


Im Zuge der Demonstrationen habe man für Bruckneudorf eine “Deckelung” von 100 Flüchtlingen erreicht. Zu den bereits rund 50 in der Gemeinde aufgenommenen Flüchtlingen kämen nun noch einmal etwa 30 bis 50, sagte Bürgermeister Gerhard Dreiszker (SPÖ) vor Journalisten. Eine genaue Zahl sei noch nicht bekannt. Sie sollen in einem Containerdorf untergebracht werden, das in der Lagerstraße 1 auf Bundesheer-Grund errichtet wird.

Der Gemeinde sei zugesagt worden, “dass diese Deckelung bleibt”, sagte Dreiszker. Man hoffe nun, dass vom Innenministerium die Vereinbarung, dass die Unterbringung nur für ein halbes Jahr erfolge, eingehalten werde. “Ein, zwei Monate länger wären kein Problem”, meinte Dreiszker. “Aber dann sollte sich das wieder normalisieren”. Bruckneudorf würde danach weiterhin mit 50 Flüchtlingen das Soll “übererfüllen”.

Im Bruckneudorfer Ortsteil Königshof seien derzeit knapp 30 Asylwerber aus Bangladesch, Pakistan, Syrien, dem Irak und dem Iran untergebracht, erläuterte der Integrationsbeauftragte der Gemeinde, Christian Hanel. Im Zentrum von Bruckneudorf lebten weitere 20 Asylwerber – vier Familien “vom Einjährigen bis zum Großvater”.

“Die Integration funktioniert da sehr gut: Wir haben für die Kinder Schul- und Kindergartenplätze organisiert. Da ist jetzt schon ein Regelbetrieb eingekehrt”, berichtete der Gemeindevorstand. Eine Vielzahl Freiwilliger unterstütze die Flüchtlinge beim Deutschunterricht, Arztbesuchen und bei der Freizeitbeschäftigung.

“50 Leute gehen in der Bevölkerung ganz einfach auf und sind leicht integrierbar im Gegensatz zu den 450, 500 ursprünglich angedachten”, stellte Hanel fest. Das “größte Problem”, rückwirkend betrachtet, sei “der Informationsfluss von Oben” – vom Innen- und Verteidigungsministerium gewesen – “wie viele Container kommen, wie viele Leute sollen zu uns kommen”, so Vizebürgermeister Gerold Eder (SPÖ). Für die Zukunft wäre “ein klares Statement” besser”.

Ihren Standpunkt haben die Gemeindevertreter auch in einer Petition unter dem Motto “Ja zum Helfen – Nein zum Massenlager” zum Ausdruck gebracht, die SPÖ-Abgeordneter Erwin Preiner im Nationalrat einbrachte. Sie sei bereits online geschaltet und habe bisher 1.341 Unterschriften erhalten, berichtete Preiner.

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