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Bru-Bru-Tour III: Punsch, Party und Polizei

Die dritte Stadtführung 2010 ist Geschichte und die Veranstalter können positiv Bilanz ziehen: Bis zu 60 Teilnehmer genossen die Satire-Tour, es gab keine Verhaftungen – trotz massiven Polizeiaufgebots – und Punsch war genug für alle da.
Bru-Bru-Tour III: Teil 1
Bru-Bru-Tour III: Teil 2
Bru-Bru-Tour III: Teil 3
Bru-Bru-Tour III: Teil 4
Bru-Bru-Tour III: Teil 5
Bru-Bru-Tour III: Teil 6

Der Startschuss fiel um etwa 13:15 Uhr und führte in das Burgtheater. Durch viel Verhandlungsgeschick und Entgegenkommen der Theater-Mannschaft bekamen die Bru-Bru-Tour-Teilnehmer eine Sonderführung durch den Tempel der Kunst. Dieser Rundgang führte hinter und unter die Bühne und bot interessante Einblicke in dieses historische Gebäude.

Durch den Christkindlmarkt – ein „Spielplatz für das Proletariat“ – ging es weiter über den Ring zum „Garten der Eitelkeiten“ (Cafe Landtmann), wo sich die fremdländischen Gäste an einheimischer Elite und ihren Ess- und Trinkgewohnheiten ergötzten. Glück gehabt, es war Fütterungszeit.

Anschließend ging es flotten Schrittes zu einer Geschäftsstelle des großen Burgerbraters, wo dem professionellen Begleiter wegen des Platzmangels der Zugang verwehrt war. Der Besuch der ersten Mann-Filiale (gegründet 1860) in der U-Bahnstation Schottentor war da schon etwas ergiebiger. Gemeinsam durfte die Reisegruppe aus fremden Ländern von einem Kornspitz probieren.

Nach einem kurzen Boxenstop im Hotel de France führte ein typisches Wiener Transportmittel, die Bim, zum Newsgebäude. Dort war nichts mit dem Besuch der Redaktionsräume, ein Highlight jeder Stadtführung. Die Anmeldung der Bru-Bru-Tours wurde einfach verschlampt – und das an einem Sonntag.

Zufällig lief der Gruppe die slowakische Lang- und Straßenlauf-Olympiasiegerin Ludmilla Korschakova über den Weg und lud zum Besuch einer ihrer Trainingseinheiten ein. Für die meisten Mitreisenden ein Ereignis, denn einer solchen Sportskanone waren sie noch nie so nahe gekommen.

Nach einem Intermezzo in einem kleinen Hotel, wo die Zimmerbuchungen verschlampt wurden und der Empfangschef offenbar vor lauter Schuldbewusstsein einem Nervenzusammenbruch entgegenraste, beschloss Reiseführer Justus Ramm einen Abstecher in die Postzentrale, um an die Familien der Reisegesellschaft einen Weihnachtsbrief zu schreiben. Die Elaborate sollten vor allem von Zusammenhalt und Weltfrieden handeln und um Abweichungen zu verhindern, diktierte der Führer gleich selbst den Text.

Die Postbeamten hatten keinen Sinn für Friede, Freiheit und Solidarität. Sie suchten um Amtshilfe ihrer Kollegen von der Polizei an. Und die uniformierten Freunde und Helfer waren sofort zur Stelle, die Worte „Studentengruppe“ und „Banküberfall“ haben die Exekutive von einem massiven Einschreiten überzeugt.

Da sich unsere Reisegruppe als Touristenorganisation deklarierte, waren phonetische Missverständnisse nicht auszuschließen – es waren ja schließlich alle Ausländer. Nachdem die Hüter des Gesetzes aber die 40 Leute sahen, wurde ihnen klar, dass die Zettelwirtschaft ins unermessliche gewachsen wäre und sie nahmen nur die Personalien des Chefs de Mission auf  – er sah wohl am ehesten wie ein Terrorist aus.

Nach diesem Kontakt mit der Staatsgewalt, entschieden die Teilnehmer ein offensichtliches Heiligtum zu besuchen, um sich bei einem ihrer zahlreichen Götter für die wieder erlangte Freiheit zu bedanken. Sie schickten der „Roten Kugel“ als Symbol für Menschlichkeit und Liebe ihre Gebete und waren von Herzen glücklich. Am Schluss gab es noch Punsch für alle, die Organisatoren kassierten ihren gerechten Lohn und die Schicksalsgemeinschaft freute sich schon auf die Bru-Bru-Tour IV.

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