Er solle möglichst den Kandidaten der Konservativen, David Cameron, nachahmen, heißt es darin. Und der amtierende Premierminister Gordon Brown sei einfach nur “komisch”.
In den vergangenen Jahren hatten britische Regierungsmitarbeiter immer wieder vertrauliche Dokumente an öffentlichen Orten liegenlassen, darunter auch Geheimdienstdossiers. Statt sich in Grund und Boden zu schämen, spielte Clegg auf die früheren Pannen an: “Ich bin stolz zu sehen, dass sich mein Team auf die Regierungsverantwortung vorbereitet, indem es geheime Unterlagen in Taxis liegenlässt.” Er fügte allerdings hinzu, keineswegs seinen Gegner Cameron nachahmen zu wollen. Clegg sei bisher er selbst gewesen und beabsichtige, es dabei zu belassen.
Am Donnerstagabend findet die zweite Debatte der drei Spitzenkandidaten statt, die um Stimmen bei der Unterhauswahl am 6. Mai werben. Clegg war als Außenseiter gestartet, überzeugte aber in einem ersten Durchgang am vergangenen Donnerstag und legte seitdem in Umfragen deutlich zu.
Sein Berater John Sharkey, der aus der Werbebranche kommt, schrieb nun in handschriftlichen Notizen, dass Clegg von seinem konservativen Kontrahenten Cameron lernen könne, oft über Werte zu sprechen. Außerdem solle der Liberale eine härtere Haltung in der Verteidigungspolitik einnehmen und sich möglichst oft von dem unbeliebten Premierminister Brown distanzieren. Doch dann ließ Sharkey sein Notizbüchlein liegen, wie Cleggs Team zugeben musste – ganz Großbritannien kennt jetzt die Tipps.