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Briten ließen Gaddafi-Spione ungestört agieren

Blair und Gaddafi schlossen Abkommen
Blair und Gaddafi schlossen Abkommen
Britische Geheimdienstler haben ihren libyschen Kollegen offenbar während der Herrschaft Muammar Gaddafis erlaubt, auf britischem Territorium Regimegegner unter Druck zu setzen. Das berichteten die Zeitungen "The Guardian" und "Daily Mail" am Freitag unter Berufung auf Dokumente aus dem Archiv Gaddafis.


Zwölf Libyer prozessieren gerade in London gegen die britischen Behörden. Sie waren um die Jahrtausendwende herum in Großbritannien von Kontensperrungen und Festnahmen betroffen. Ihnen wurden damals Verbindungen zur islamistischen Organisation GICL vorgeworfen, die Gaddafi stürzen wollte.

In ihren Klagen werfen die Libyer den britischen Geheimdiensten MI5 und MI6 vor, mit den libyschen Geheimdiensten Informationen ausgetauscht zu haben. Was ihnen bei den Festnahmen vorgeworfen worden sei, hätten die Briten von ihren libyschen Kollegen erfahren, die GICL-Mitglieder gefoltert hätten.

Die Klage ist die jüngste Eruption in der Affäre um das sogenannte Wüstenabkommen, das Gaddafi und der frühere britische Premierminister Tony Blair einst schlossen. Vor drei Jahren hatte die britische Regierung einem libyschen Gaddafi-Gegner 2,2 Millionen Pfund (2,7 Millionen Euro) zahlen müssen. Er hatte London vorgeworfen, ihn geschnappt und an Gaddafis Schergen ausgeliefert zu haben, von denen er dann gefoltert wurde.

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