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Bürgermeisterwechsel im Bregenzerwald

Reinhold Walser ist seit 32 Jahren im Amt
Reinhold Walser ist seit 32 Jahren im Amt

Acht Bürgermeister kandidieren nicht mehr für die nächste Gemeinderatswahl.
Bregenzerwald. Am 14. März werden in Vorarlberg die Gemeinderatswahlen abgehalten. Im Bregenzerwald wird es einige neue Bürgermeister geben, denn acht Gemeindechefs treten in den Gemeinden Schoppernau, Schröcken, Lingenau, Doren, Bizau, Sibratsgfäll, Andelsbuch und Damüls nicht mehr zur Wahl an.

„25 Jahre sind genug“
Für Bürgermeister Josef Moosbrugger in Bizau sind 25 Jahre Amtszeit genug. Vor Kurzem gab er bekannt, dass er nicht mehr als Gemeindeoberhaupt zur Verfügung stehen wird. „25 Jahre Gemeinde, davon 15 Jahre Bürgermeister sind genug“, so Moosbrugger. „Wir sind eine der am wenigstens verschuldeten Gemeinden im Bregenzerwald, wesentliche Dinge, die mir wichtig waren, sind erledigt, Geld ist vorhanden“.
Seine Tätigkeit im Landtag wird der scheidende Bürgermeister weiterhin ausüben. Zudem will sich Moosbrugger verstärkt in seinem Landwirtschaftsbetrieb engagieren. Eines seiner größten Projekte, die Güterzusammenlegung im Bizauer Moos, wurde vor einer Woche abgeschossen.

Waldaufseher
Pius Simma in Schoppernau wird im August 60 Jahre alt und hat somit die Möglichkeit, seine Pension anzutreten. Die Wochen, bis es soweit ist, überbrückt Simma, indem er seinen ehemaligen Beruf als Waldaufseher in Schoppernau, Schröcken und Warth ausübt.

Gutes Gefühl
Anton Vögel in Doren stand der Gemeinde 25 Jahre als Gemeindevertreter, davon 15 Jahre als Bürgermeister zur Verfügung. Um seine Nachfolge macht sich Vögel keine Sorgen. „Ich habe ein gutes Gefühl. Wir hatten eine Vorwahl mit 55 Prozent Beteiligung, darüber hinaus habe ich bereits mit mehreren Kandidaten Gespräche geführt.“ Für junge Familien günstigen Wohnraum schaffen, war für den Bürgermeister stets ein großes Anliegen. Große Sorge bereitet ihm die Hangrutschung in Doren.

Kandidat steht fest
Anton Wirth übte sein Amt als Bürgermeister der Gemeinde Andelsbuch 15 Jahre lang aus. „Während dieser Zeit ist es mir gelungen, einige Projekte umzusetzen und viele meiner Ziele zu verwirklichen“, so Wirth, „nun möchte ich das Amt aus gesundheitlichen Gründen zurücklegen“. Seine Nachfolge sei geregelt. „Für mich gilt es nun, viel Aufgeschobenes nachzuholen“.

Am längsten im Amt
Am längsten im Amt war Reinhold Walser, derzeit noch amtierender Bürgermeister von Sibratsgfäll. Seit dem Jahr 1978 leitete er die Geschicke der Gemeinde. „Es war nicht immer leicht“, meinte Walser, „besonders die Rutschungen im Rindberggebiet bereiteten mir immer wieder große Sorgen. „Es gab auch viele schöne Zeiten und zahlreiche Erfolgserlebnisse, aber 32 Jahre müssen nun reichen“, so Walser, „ich habe mir noch viele Ziele gesteckt“. Besonders im sozialen Bereich würde sich Walser gerne vermehrt einsetzen.

Kein Nebenjob
Für Bürgermeisterin Renate Schrammel in Schröcken war von Anfang an klar, dass sie ihr Amt als Bürgermeisterin lediglich zwei Perioden ausführen wollte. Neben ihrer Tätigkeit in der Gemeinde leitet Schrammel ihren Pensionsbetrieb. „Es wird mir einfach zu viel“, sagt Schrammel, „das Amt der Bürgermeisterin lässt sich heutzutage nicht mehr nebenberuflich bewältigen“.

Großprojekt abgeschlossen
Auch Wilfried Madlener in Damüls legt sein Amt nach 20 Jahren zurück. „Für mich stand seit Langem fest, dass ich nach der Realisierung des Zusammenschlusses Damüls-Mellau nicht mehr als Bürgermeister kandieren werde“, betonte Madlener. „Der Kampf als kommunaler Gemeindepolitiker ist in den letzten Jahren immer härter geworden.“ Madlener will sich nun verstärkt seinem Gastronomiebetrieb widmen.

Mit Beruf vereinbart
In Lingenau übte Peter Bereuter sein Amt als Bürgermeister während drei Perioden aus. Nun freut sich der 65-Jährige auf seinen Ruhestand. „Für mich war es eine große Herausforderung, das Amt des Bürgermeisters mit meinem Beruf zu vereinbaren“, resümiert Bereuter, „leicht was es nicht, ich wünsche jedem Bürgermeister, dass er sein Amt in Vollzeit ausüben kann“. In nächster Zeit will sich der scheidende Gemeindechef seiner Familie widmen.

„Das geht nicht“
In einem sind sich alle Bürgermeister einig. Keiner will mehr in der Gemeindevertretung mitarbeiten. „Das geht einfach nicht“, so Reinhold Walser stellvertretend für alle, „da ist man einfach zu befangen“

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