Breitbandausbau in Wien: Mehr Tempo gefordert

Martin Heimhilcher, der Obmann der Sparte Information und Consulting in der WKW, erklärte in einem Gespräch mit APA, dass sich die Zufriedenheit mit der Internetverbindung in den Unternehmen zwar verbessert habe, jedoch sind 63 Prozent der Meinung, dass es immer noch Handlungsbedarf für größere Bandbreiten gibt.
WKW-Umfrage: 63 Prozent der Wiener Unternehmen sehen bei Breitbandausbau Handlungsbedarf
"Schnelles Internet ist so wichtig wie der Zugang zu Strom und Wasser", so Heimhilcher. Wien zeigt auf den ersten Blick eine solide Infrastruktur: Der Breitbandversorgungsgrad beträgt 97,3 Prozent, wodurch die Stadt im Vergleich der österreichischen Bundesländer den zweiten Platz hinter Salzburg belegt. Dennoch sind 65 Prozent der Verbindungen nicht in der Lage, Gigabit-Geschwindigkeiten zu unterstützen.
Bei der "letzten Meile" sieht es ebenfalls mager aus. Lediglich etwa 20 Prozent der Festnetzbreitbandanschlüsse nutzen Glasfaserleitungen bis zum Gebäude. Es werden Maßnahmen angestrebt, um die Situation zu verbessern. Heimhilcher fordert, dass die Nutzung vorhandener Infrastruktur erleichtert wird. Insbesondere die Stadt wird darauf hingewiesen. Sie besitzt durch ihre ausgelagerten Unternehmen wie die Wiener Netze ein beachtliches Glasfasernetz. Dabei wird angemerkt, dass nicht ausreichend transparent angezeigt wird, wo genau die Leitungen verlaufen.
Beschleunigtes Verfahren bei Breitbandausbau gefordert
Es wird auch ein beschleunigtes Verfahren gefordert. Denn für den Ausbau des Breitbands in Wien sind zahlreiche Genehmigungen erforderlich, wie von Heimhilcher berichtet wurde. Es wäre sinnvoll, die Verfahren zusammenzuführen und zu vereinfachen, so seine Meinung. Die Wirtschaftskammer fordert außerdem, alternative Verlegemethoden zu forcieren. In Wien wird weiterhin auf Tiefbau gesetzt, während in anderen Bundesländern das weniger aufwendige Auffräsen schmaler Schlitze im Beton ("Trenching") üblich ist. Dies entspricht jedoch nicht den Richtlinien in Wien. Es wird auch vorgeschlagen, finanzielle Anreize für Hauseigentümer zu schaffen, um alte Leitungen im Haus auszutauschen.
Wiener Betriebe mit Internet zufriedener
Die Zufriedenheit mit der Internetverbindung in den Wiener Betrieben ist prinzipiell gestiegen. 70 Prozent der Befragten geben an, mit ihrer Schnittstelle zum World Wide Web zufrieden zu sein. In einer früheren Umfrage waren es noch etwa 60 Prozent gewesen. Lediglich 12 Prozent berichten von häufigen Störungen.
Gefragt wurde auch nach der Verwendung von künstlicher Intelligenz im Arbeitsalltag der Unternehmen. 38 Prozent der 1.600 teilnehmenden Betriebe gaben an, diese Technologie zu nutzen. 66 Prozent waren der Ansicht, dass KI-Lösungen das Leben der Menschen erleichtern und verbessern werden. Jedoch äußerten auch 19 Prozent die Besorgnis, dass ihre Tätigkeit oder ihr Job durch künstliche Intelligenz ersetzt werden könnte.
(APA/Red)