Bregenz setzt Zeichen gegen Catcalling

Darum geht's:
- Bregenz startet Aktion gegen Catcalling im öffentlichen Raum
- Initiative "#catcallsofbregenz" sensibilisiert für verbale sexuelle Belästigung
- Jugendliche markieren Catcalls mit Straßenkreide und verbreiten sie in den sozialen Medien
In Bregenz hat der Fachbereich Frauen & Gleichstellung der Landeshauptstadt Bregenz gemeinsam mit dem Verein Amazone und engagierten Jugendlichen eine Aktion zur Bewusstseinsbildung ins Leben gerufen. Die Initiative trägt den Namen "#catcallsofbregenz" und zielt darauf ab, das weitverbreitete Problem des Catcalling, der verbalen sexuellen Belästigung und abwertenden Bemerkungen im öffentlichen Raum, in den Fokus zu rücken.
Catcalling - Eine tagtägliche Realität
Im öffentlichen Raum sehen sich Mädchen und Frauen oft mit abwertenden Bemerkungen, Beleidigungen, Anmachen, Pfeifen, anzüglichem Zurufen und in einigen Fällen sogar Belästigungen und Verfolgungen konfrontiert, hauptsächlich durch Männer. Diese Erfahrungen führen dazu, dass sich die Betroffenen in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt und in öffentlichen Räumen unsicher fühlen.
Bregenz setzt ein klares Zeichen
Bürgermeister Michael Ritsch unterstreicht das Engagement der Stadt Bregenz für die Rechte von Mädchen und Frauen. Die Stadt möchte auf Probleme aufmerksam machen, denen sie im Beruf und im Alltag begegnen. Das Ziel ist es, öffentliche Räume für alle sicherer und respektvoller zu gestalten. Vizebürgermeisterin Sandra Schoch betont, dass Catcalling kein harmloser Scherz ist und keine Komplimente sind. Vielmehr handelt es sich um eine Belästigung von Mädchen und Frauen im öffentlichen Raum, die oft demütigend, beängstigend und verwirrend ist. Die Stadt Bregenz setzt sich mit dem Projekt "#catcallsofbregenz" klar gegen Catcalling ein.
Catcalls sichtbar machen
Die Initiative "Catcalls of ..." hat zum Ziel, diese Missstände sichtbar zu machen. In vielen Städten weltweit gibt es ähnliche Initiativen, die Catcalls sammeln und mit Kreide an den Orten im öffentlichen Raum markieren, an denen diese Belästigungen stattgefunden haben. Auch in Bregenz wurde am 13. Oktober 2023 Catcalling buchstäblich "angekreidet", und der Verein Amazone informierte im Vorfeld über das Projekt " #catcallsofbregenz". Jugendliche sammelten Catcalls, die sie im öffentlichen Raum erlebt hatten, und markierten sie mit Straßenkreide. Diese Aktion zog die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich, und die gesammelten Statements wurden in den sozialen Medien verbreitet.

Dringender Handlungsbedarf in Österreich
Brigitte Stadelmann vom Verein Amazone betont, dass Catcalling für die meisten Mädchen und Frauen zum Alltag gehört, selbst für zehn- und elfjährige Mädchen. Es schränkt sie in der Nutzung öffentlicher Räume ein und behindert ihre freie und unbeschwerte Bewegung. Leider wird Catcalling in Österreich oft als "Kavaliersdelikt" verharmlost und ist keine strafbare Handlung. Der Verein Amazone fordert dringend eine Änderung dieser Situation.
(VOL.AT)