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Brücke von Messina: Erste Baustelle wird eingerichtet

Mit dem Bau der Brücke von Messina, die ab 2016 Sizilien mit dem italienischen Festland verbinden soll, wird es ernst: Morgen, Mittwoch, wird die erste Baustelle eingerichtet. An der Stelle, wo der Brückenpfeiler auf kalabrischer Seite stehen soll, müssen Bahnschienen entfernt werden.
Für den Spatenstich wartet man hingegen die Genesung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi ab. Der Politiker, zu dessen Lieblingsprojekten die umstrittene Brücke gehört, hat am 13. Dezember bei der Attacke eines angeblich Verwirrten in Mailand einen Nasenbeinbruch erlitten.
Die Kosten für die Hängebrücke mit 3,3 Kilometern Hauptspannweite wurden mit sechs Milliarden Euro beziffert. Laut Pietro Ciucci, Präsident der Gesellschaft “Stretto di Messina”, die den Auftrag vergeben hat, ist die Finanzierung gesichert. Demnach stellt der Staat 2,5 Milliarden Euro zur Verfügung, der Rest stammt von Privaten. “Es gibt keinen Weg mehr zurück, die Brücke wird gebaut”, versicherte Ciucci.

Den Zuschlag für den Bau der Brücke erhielt das Konsortium “Eurolink” unter der Leitung der italienischen Baugesellschaft Impregilo S.p.A.. Darin vertreten ist auch die japanische Gruppe IHI, welche die mit 1.991 Metern bisher längste Hängebrücke der Welt in Japan errichtet hat. Der österreichische Baukonzern Strabag wollte sich ursprünglich mit einem italienischen Konsortium um den Zuschlag bemühen, zog sich jedoch zurück.

Gegen den Bau der umstrittenen Brücke und die Regierung Berlusconi haben am Sonntag in der Stadt Villa San Giovanni Tausende Menschen – mehrheitlich Anhänger der oppositionellen Grünen und von Linksparteien – demonstriert. Ihnen geht es um Sicherheitsbedenken in dem erdbebengefährdeten Gebiet und einen vernünftigen Einsatz der Mittel: Statt Milliarden Euro für die Brücke auszugeben, sollte sich die Regierung für eine Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur auf Sizilien einsetzen. Weitere Protestaktionen wurden angekündigt.

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