In dem vorwiegend katholischen Land sind Schwangerschaftsabbrüche bisher nur erlaubt, wenn Lebensgefahr für die Mutter besteht oder das Kind bei einer Vergewaltigung gezeugt wurde.
Auch auf dem Parteitag der Arbeitspartei war die Frage umstritten: Die Formulierung im Parteitagsbeschluss wurde in letzter Minute von Legalisieren in straffrei stellen geändert. Schon vor einem Jahr hatte Gesundheitsminister José Gomes Temporao dazu aufgerufen, Abtreibungen im Rahmen der staatlichen Gesundheitsversorgung zu behandeln und nicht als Tatbestand im Strafrecht. Bei seinem Brasilienbesuch im Mai hatte Papst Benedikt XVI. jedoch Schwangerschaftsabbrüche verurteilt und den Respekt des Lebens von seiner Empfängnis bis zu seinem natürlichen Ende verlangt.