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Brände in Kalifornien gelöscht

Ein Wetterumschwung auf Regen und Schneefall half den kalifornischen Feuerwehrleuten das Feuer unter Kontrolle zu bekommen.

„Es gibt nirgendwo mehr ein Großfeuer“, sagte Andrea Tuttle, Chefin der kalifornischen Forstbehörde, am Sonntag. „Das ist der Tag, von dem wir nicht mehr dachten, dass wir ihn erleben.“ Tausende, völlig erschöpfte Feuerwehrleute wurden nach Hause geschickt und die Arbeit konzentriert sich nun auf die Hilfe für die Bewohner der fast 3400 Häuser, die von den Waldbränden zerstört wurden. Die Feuerwehr sei nur noch mit letzten Brandnestern beschäftigt, sagte Tuttle.

Die vom Norden Los Angeles bis hinunter zur mexikanischen Grenze wütenden Feuer haben sich für Kalifornien zur schlimmsten Brandkatastrophe aller Zeiten entwickelt. Mindestens 20 Menschen starben und rund 300.000 Hektar Land verbrannten. Den Gesamtschaden der Brände bezifferten die Finanzbehörden des US-Staats auf bis zu zwölf Milliarden Dollar. In dem ohnehin in großen finanziellen Schwierigkeiten steckenden US-Staat übernimmt am 17. November der Hollywood-Schauspieler Arnold Schwarzenegger das Gouverneursamt.


Es brannte wie Zunder

Es waren möglicherweise die bisher schlimmsten
Brände in der Geschichte Kaliforniens: Mindestens 20 Menschen kamen
ums Leben, mehr als 3.300 Häuser wurden zerstört. Seinen Ausgang nahm
das Inferno in einem Wald etwa 60 Kilometer östlich von Los Angeles –
die Polizei vermutet Brandstiftung:

22. Oktober
Im Bezirk San Bernardino bricht ein Feuer in einem Wald aus, dessen Bäume zum Teil durch Krankheit angegriffen sind. Deshalb können sich die Flammen rasch ausbreiten.
25. Oktober
Es regnet Asche auf Hollywood. Knapp 5000 Hektar Land sind schon verkohlt. Tausende fliehen vor den Flammen. Mehr als 2.000 Feuerwehrleute bekämpfen die Brände. Die Millionenstadt Los Angeles ist von einer Rauchwolke umhüllt.
27. Oktober
Elf Menschen haben durch das Inferno bereits ihr Leben verloren. Mehr als 360 Häuser sind zerstört, 50.000 Menschen fliehen in Notunterkünfte. Die Brände scheinen nicht zu stoppen und breiten sich im Süden Kaliforniens immer weiter aus. Die „Teufelswinde“ treiben die Flammen immer stärker voran. US-Präsident George W. Bush erklärt die am schwersten betroffenen Regionen Los Angeles, San Bernardino, San Diego und den Bezirk Ventura zum Katastrophengebiet, damit werden Gelder frei für die Betroffenen.
28. Oktober
15 Menschen sind inzwischen tot. Die Winde flauen etwas ab.

29. Oktober

Eine Woche nach Ausbruch des Feuers ist kein Ende des Infernos in Sicht. Zum ersten Mal ist auch ein Feuerwehrmann unter den Todesopfern. Die Polizei gibt ein Phantombild eines mutmaßlichen Brandstifters aus, er soll brennende Gegenstände aus einem Auto geworfen haben.
30. Oktober
Die Brände bedrohen nun auch Bergdörfer. Die Feuerwehr kämpft um die alte Goldgräberstadt Julien nahe San Diego. Der amtierende Gouverneur Gray Davis schätzt die Schäden auf mindestens zwei Milliarden Dollar (1,71 Milliarden Euro).
31. Oktober
Regen und kühlere Temperaturen verschaffen den Feuerwehrleuten etwas Luft. Für viele der mehr als 14.500 Feuerwehrleute ist dies nach tagelangem Kampf die erste Ruhepause.

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