Brandstiftung: Künftige Asylunterkunft in Sachsen angezündet - Gaffer klatschen Beifall

Am Sonntagnachmittag teilte ein Polizeisprecher mit, dass die Ermittler von Brandstiftung ausgehen – im Gebäude wurden Spuren eines Brandbeschleunigeres entdeckt. Die Untersuchungen liefen aber noch. Einen Tatverdacht gebe es bisher nicht, es werde in “jede Richtung” ermittelt.
Bautzen liegt etwa 60 Kilometer östlich von Dresden. Das Feuer war gegen 3:30 Uhr ausgebrochen. Die Feuerwehr rückte mit 70 Mann an, um den Brand unter Kontrolle zu bekommen und ein Übergreifen auf angrenzende Wohnhäuser zu verhindern. Böiger Wind erschwerte die Löscharbeiten.

Mob bejubelt brennendes Flüchtlingsheim
Aber auch Schaulustige behinderten die Feuerwehr. Die Polizei berichtete von einigen teils alkoholisierten Schaulustigen – manche hätten das Brandgeschehen mit “abfälligen Bemerkungen oder unverhohlener Freude” kommentiert, heißt es in einer Mitteilung.
“Das sind keine Menschen”
Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) hat die fremdenfeindlichen Vorfälle als “widerlich und abscheulich” bezeichnet. “Das sind keine Menschen, die sowas tun. Das sind Verbrecher.” Die Strafverfolgungsbehörden würden konsequent ermitteln und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen. Solche Taten besudelten “das, was die Menschen an Mut in der friedlichen Revolution aufgebracht haben und den Fleiß beim Wiederaufbau Sachsens”.
Unterkunft nicht mehr bewohnbar
Das Gebäude war zuletzt als Hotel genutzt worden. Schon im März hätten hier die ersten Asylbewerber einziehen sollen, die Unterkunft war für 300 Personen gedacht. Nach dem Brand ist das Dach des Gebäudes jedoch nahezu vollständig zerstört. Hinzu kommen große Schäden im eigentlichen Wohnbereich durch das Löschwasser. (red/dpa)