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Brand auf griechischer Fähre: Vier Tote aus dem Wasser geborgen

Vorarlbergerin stark unterkühlt, aber stabil - Sohn und weiterer Österreicher offenbar noch an Bord.
Vorarlbergerin stark unterkühlt, aber stabil - Sohn und weiterer Österreicher offenbar noch an Bord. ©AP
Das Unglück auf der griechischen Autofähre "Norman Atlantic", die in der Nacht auf Sonntag im Mittelmeer in Brand geraten war, hat mindestens vier Menschenleben gefordert. Aus dem Wasser seien vier Leichen geborgen worden, sagte am Montag der Minister der griechischen Marine, Miltiadis Varisiotis, nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur ANSA.
Vorarlberger an Bord der Fähre
Bilder vom Rettungseinsatz
Feuer auf Adria-Fähre ausgebrochen

Bisher war ein Todesopfer bestätigt worden. Zuvor hatte jedoch am Montagvormittag bereits ein geretteter Passagier berichtet, insgesamt vier Leichen gesehen zu haben.

Vorarlbergerin in Krankenhaus gebracht

Zuvor wurde bekannt, dass eine weitere Österreicherin von der in Brand geratenen griechischen Fähre im Mittelmeer geborgen worden war. “Eine Vorarlbergerin wurde evakuiert und in ein Krankenhaus in Süditalien gebracht”, teilte der Sprecher des Außenministeriums in Wien, Martin Weiss, am Montagvormittag der APA mit. Die Frau war demnach stark unterkühlt, der behandelnde Arzt beschrieb ihren Zustand aber als stabil.

Der Sohn der Vorarlbergerin befand sich offenbar noch an Bord der Autofähre “Norman Atlantic”, sagte Weiss. Zu einem Salzburger, der ebenfalls auf der Passagierliste steht, gab es noch keine Berichte über eine Evakuierung. Von den fünf Österreichern auf dem Schiff wurden damit bisher drei geborgen. Am Sonntag waren zwei Tiroler unverletzt in Sicherheit gebracht worden.

Retter bergen Passagiere vom Schiff

Noch fast 200 Menschen an Bord

194 Personen haben sich am Montagmorgen noch an Bord der in der Adria nach einem Brand in Seenot geratenen Fähre “Norman Atlantic” befunden. Bis dahin konnten 284 Menschen in Sicherheit gebracht werden, wie die italienische Marine am Montagvormittag meldete. 60 Passagiere befanden sich an Bord des Schiffes der italienischen Marine “San Giorgio”.

“Die Rettungsaktion läuft ohne Unterbrechungen weiter”, berichtete die Marine. 49 Passagiere, die an Bord des Schiffes “Spirit of Piraeus” gegangen waren, trafen in der süditalienischen Hafenstadt Brindisi ein. An Bord befanden sich auch zwei illegale afghanischen Migranten, teilte der Polizeichef von Bari, Antonio Nunziante, mit. Die Passagiere, darunter vier Kinder, seien wohlauf.

Schiff überbelastet?

Griechische Lkw-Fahrer an Bord der Fähre machten die Überbelastung des Schiffes für den Brand verantwortlich. An Bord des Schiffes befanden sich unzählige mit Olivenöl beladene Lkw. Die italienische Reederei Visentini bestritt Sicherheitsmängel an Bord der “Norman Atlantic”. Das Schiff sei am 19. Dezember im griechischen Hafen Patras Sicherheitskontrollen unterzogen worden. Laut griechischen Medien waren Sicherheitsmängel aufgetaucht. Die griechischen Behörden hatten der Reederei zwei Monate Zeit gegeben, die Sicherheitsmängel zu beheben.

Der Brand war am Sonntag früh vermutlich auf dem Autodeck ausgebrochen, als das Schiff nordwestlich der Insel Korfu war. Die Fähre der griechischen Anek Lines war auf dem Weg von Patras in Griechenland nach Ancona in Italien. 478 Menschen waren an Bord.

Nach offiziellen Angaben starb ein Grieche beim Sprung von Bord. Mehrere Menschen, darunter eine Schwangere und Kinder, kamen ins Krankenhaus. Die meisten Menschen wurden mit Hubschraubern gerettet und auf andere Schiffe gebracht, die zur Hilfe geeilt waren.

(APA)

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