BP-Kandidat Wallentin von Armin Wolf "gegrillt"

Am 9. Oktober entscheiden die fast 6,4 Millionen Wahlberechtigten, ob Bundespräsident Alexander Van der Bellen für eine zweite sechsjährige Amtszeit angelobt wird. Gegen ihn treten sechs weitere Bewerber an, damit hat der Stimmzettel heuer Rekordlänge. Dennoch hat Van der Bellen große Chancen, dass er schon im ersten Wahlgang die nötigen mehr als 50 Prozent bekommt. Wenn nicht, muss er am 6. November in die Stichwahl.
Van der Bellen weit voraus
Mit einer Stichwahl um die Hofburg ist laut aktuellen Umfragen jedoch eher nicht zu rechnen: Van der Bellen kann laut der Befragung von "Unique Research" mit 59 Prozent der Stimmen rechnen. Das ist weniger als in der letzten Umfrage im August. Sein FPÖ-Konkurrent Walter Rosenkranz kommt auf 13 Prozent, dicht gefolgt von rechten Kandidaten wie Gerald Grosz (9 Prozent).
Wallentin laut Umfrage bei 8 Prozent
Der "Krone"-Kolumnist und Rechtsanwalt Tassilo Wallentin, der in einem ähnlichen Wählerteich fischt, bekam mit 8 Prozent in der Umfrage ebenfalls mehr Zustimmung als noch im August (6 Prozent). Wallentin sammle bei der FPÖ, aber auch bei SPÖ und ÖVP Stimmen ein, erklärte Meinungsforscher Peter Hajek. Für Wallentin werde viel davon abhängen, ob er im Intensivwahlkampf noch punkten könne.
Unterstützt von Frank Stronach
Der BP-Kandidat und politische Quereinsteiger Tassilo Wallentin selbst zeigte sich beim Gespräch mit Armin Wolf in der "ZIB 2" jedenfalls optimistisch. Das Land würde vor die Hunde gehen, aber er, Wallentin, habe die Lösungen dazu gefunden, erklärte er in der Sendung am Montagabend. Zudem sei er völlig unabhängig - obwohl er, wie Wolf anmerkte, von Stronach unterstützt werde, für die Kronenzeitung schreibe und eine Verfassungsklage gegen die FPÖ eingebracht habe.
"Für das falsche Amt kandidiert?"
Der Bundespräsident solle ein "Gegengewicht zur Regierung" sein, der dafür sorge, dass Reformen eingehalten werden, so Wallentin weiter. Wolf erklärte ihm daraufhin, die Verfassung sehe das völlig anders und der Bundespräsident könne der Regierung gar nichts anordnen: "Kann es sein, dass Sie für das falsche Amt kandidieren?", hakte der Moderator nach.
Chance auf Sieg laut Wallentin "sehr groß"
Das kuriose Gespräch drehte sich weiter um falsche Zahlen zu Muslimen in Österreich, ein frei erfundenes Zitat und ein angebliches Geheimabkommen zwischen Russland und dem Weißen Haus. Befragt zu seinen Umfragewerten erklärte Wallentin selbstbewusst: "Für mich sind Umfragen völlig irrelevant", seine Chancen, Bundespräsident zu werden, seien "sehr groß".
(Red.)