Conny Stöckeler übernimmt Anfang Februar außerdem als Nachfolgerin von Nicole Lanser das Amt der Obfrau. Die Mutter von fünfeinhalbjährigen Zwillingen tut es gerne, weil sie Hilfe für Mehrlingseltern nach wie vor als wichtig erachtet.
Gemischtes Doppel
Wer an der Tür des Einfamilienhauses im Zentrum von Fußach klingelt, wird gleich von drei fröhlichen Wesen begrüßt. Zu den Zwillingen gesellte sich inzwischen auch Luna, ein wenige Wochen alter Malteser-Welpe. Jetzt habe ich drei Kinder, merkt Conny Stöckeler mit einem nachsichtigen Lächeln an. Abwechslungsreich genug war das Leben des jungen Paares aber schon vorher. Mit Zwillingen werde einem nie langweilig, meint die Mutter. Und wie auf Kommando hängen Theresa und Benjamin wieder in ihren Armen. Wirklich vorbereiten auf eine solche Aufgabe könne man sich während der Schwangerschaft nicht, sagt Conny Stöckeler.
Aber: Man wächst mit den Aufgaben. Obwohl genügend Unterstützungsangebote vorhanden gewesen wären, wollte sie das gemischte Doppel von Anfang an selbst betreuen. Damit es etwas leichter ging, wurden beispielsweise Listen gemacht, wer wann zu füttern ist. Es hat gut funktioniert, erzählt die Mutter. Heute sind die eine Minute ältere Theresa und ihr Bruder bereits sehr selbstständig. Das verschafft Conny Stöckeler ein bisschen mehr Freiraum. Trotzdem setzt sie Prioritäten und zieht sie durch. Am Vormittag wird der Haushalt erledigt. Der Nachmittag gehört uneingeschränkt den Kindern.
Finanzielle Belastungen
Obwohl die rein äußerlich verschieden sind, hält sie doch ein unsichtbares Zwillingsband zusammen. Wenn einer nicht da ist, fehlt er dem anderen, sagt Conny Stöckeler. Im Herbst kommen Theresa und Benjamin in die Schule. Sie freuen sich darauf. Alle. Wiewohl die Kinder damit einen weiteren Schritt in die Selbstständigkeit tun. Die finanzielle Belastung bleibt. Alles muss doppelt gekauft und Aktivitäten doppelt bezahlt werden. Deshalb ist auch Conny Stöckeler froh, dass es den Verein für Mehrlingseltern gibt. Schon zwei Wochen nach der Geburt der Kinder ist ihm die Familie beigetreten. Weil Taufkleidchen für den Nachwuchs gesucht wurden und der Verein einen Taufkleiderverleih bietet. Uns war aber auch der Austausch mit anderen Eltern wichtig, so Stöckeler.
Verein mit Servicecharakter
Mittlerweile besteht der Verein seit mehr als 25 Jahren. Er bietet seinen rund 200 Mitgliedsfamilien vielfältige Unterstützung. Für einen Jahresbeitrag von 18 Euro gibt es zweimal jährlich eine Kleiderbörse, viermal jährlich eine Vereinszeitung und Firmen, die einen Sonderrabatt auf diverse Kinderartikel gewähren. Besonders gefragt sind laut Conny Stöckeler die Fahrradanhänger. Sie können gegen Bezahlung einer Gebühr bis zu fünf Jahre ausgeliehen werden. Die 20 Anhänger sind ständig ausgebucht, kann die künftige Obfrau stolz berichten. Dazu kommen noch verschiedene gesellschaftliche Anlässe wie Familienausflüge, Weihnachtsfeiern, Skitage und Schwimmkurse. Finanzielle Förderungen leistet vornehmlich das Land. Künftig will der Verein auch verstärkt mit dem Familienverband zusammenarbeiten.
Zur Person
Conny Stöckeler
Wohnort: Fußach
Familienstand: verheiratet, 2 Kinder
Hobbys: Schwimmen, Lesen