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Botschaft war im Visier von Extremisten

Symbolfoto |&copy APA
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„Bei einer Hausdurchsuchung nach dem Ausbruch des Irakkrieges wurden auch Pläne einer Botschaft in Wien entdeckt, auf denen Schwachstellen im Sicherheitsbereich verzeichnet waren“.

Dies sagte Gert Polli, der Chef des Bundesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) laut der Tageszeitund „Der Standard“ (Mittwoch-Ausgabe). Zu Verhaftungen sei es nicht gekommen, die verdächtigen „Personen aus dem nordafrikanischen Bereich“ hätten Österreich schon vor der Durchsuchung verlassen.

Welche Staaten genau involviert waren, wollte Polli laut „Standard“ nicht sagen. Die Pläne seien nicht in Wien gefunden worden und man habe sich mit der betroffenen Botschaft in Verbindung gesetzt, die die Sicherheitslücken mittlerweile geschlossen habe. Die Verdächtigen sollen sich im Grenzbereich zwischen Extremismus und Terrorismus bewegt haben, ob aber der gefundene Gebäudeplan tatsächlich schon die Vorbereitung für einen Terroranschlag war, wollte Polli nicht kommentieren.

Die islamistisch-extremistische Szene sei hierzulande zwar zersplittert und ohne „arbeitsfähige Strukturen“, pflege aber internationale Kontakte. Im Vorjahr seien zudem verstärkt Rekrutierungstendenzen beobachtet worden. Der „eingemachte Kreis“ besteht laut Polli aus „einer Handvoll Menschen“, die aber häufig reisen und extrem konspirativ tätig seien. Darüber hinaus komme es auch zu einem Führungswechsel bei fundamentalistischen Gruppen, die jüngere Generation vertrete deutlich radikalere Ansichten. Aufgrund des steigenden Fahndungsdrucks in anderen europäischen Ländern erhöhe sich die Bedrohungslage für Österreich. Denn für die Fanatiker treten politische Rechtfertigungen für Anschläge in den Hintergrund, gebombt würde dort werden, wo die Erfolgschance für einen Terrorakt am größten seien, fürchtet das BVT.

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