Boston-Anschlag - US-Polizei ermittelt in zwei Hauptrichtungen
Wie die Nachrichtenagentur Reuters in der Nacht auf Dienstag von Ermittlungsbeamten erfuhr, würde der Zeitpunkt für einen Angriff von einheimischen Radikalen sprechen, die die Macht des Staates zurückdrängen wollen.
Patriots’ Day erinnert an Unabhängigkeitskrieg
Am Montag wurde in Massachusetts der Patriots’ Day begangen, der an den Unabhängigkeitskrieg erinnert. Der 15. April ist in den USA auch die Frist für die Abgabe der Steuererklärung, ein sensibles Thema für derartige Extremistengruppen. In dieser Woche – am 19. April – nähern sich zudem zwei Jahrestage mit symbolischer Bedeutung: Das gewaltsame Ende der Waco-Belagerung 1993 in Texas und der Anschlag in Oklahoma City 1995, bei dem knapp 170 Menschen ums Leben gekommen sind.
Nicht notwendigerweise Neo-Nazis
In den USA werden derartige Gruppen als “right-wing extremists” dem rechten politischen Spektrum zugeschlagen, ohne dass es sich notwendigerweise um Neo-Nazis oder Rechtsradikale nach europäischem Verständnis handeln muss.
Verbindung zu islamischen Extremisten
Als zweite Theorie wird den Insidern zufolge eine direkte oder indirekte Verbindung zu islamischen Extremisten diskutiert. Hierfür spräche die Vorgehensweise, sagten hochrangige Ermittler Reuters. Die Zündung von zwei Sprengsätzen kurz hintereinander bei einem Großereignis sei die Art von Angriff, die vom Islamisten-Magazin “Inspire” propagiert werde. Die Zeitschrift wird im Internet von der Gruppe Al-Kaida im Jemen verbreitet. Sie enthält englischsprachige Aufrufe an Muslime im Westen, Angriffe selbst mit bescheidenen Mitteln auszuführen. In einer der jüngsten Ausgaben war eine detaillierte Anleitung zum Eigenbau und Einsatz von Sprengsätzen enthalten. (APA)