Bossi warnt vor europäischem Superstaat
In einem Radiointerview warnte Bossi, Reformenminister im Kabinett von Ministerpräsident Silvio Berlusconi, am Mittwoch vor der Gefahr, dass Europa in einen „Superstaat“ aus multinationalen Konzernen umgewandelt werde.
„Es gibt zwei Modelle: Ein Superstaat aus Multinationalen, den wir scharf bekämpfen, und die Union aus Staaten, in der die Völker noch die Hauptrolle spielen. Dies ist das Modell einer harmonischen Gesellschaft, die sowohl lokal als auch global ist“, sagte Bossi im Interview mit dem Radiosender der Lega Nord „Radio Padania Libera“. Es sei eine Wahl zwischen McDonalds und Polenta, dem typischen Gericht aus Maismehl, betonte Bossi.
Der Minister warnte vor der Gefahr multinationaler Konzerne, die der ganzen Welt den gleichen Lebensstil aufdrängen wollten. „Sie meinen, dass das Volk nicht denken kann und sich nach ihren Richtlinien verhalten muss“, sagte Bossi. „Während des italienischen EU-Vorsitzes müssen wir dafür kämpfen, dass das Projekt der Schaffung eines Superstaates nicht siegt. Europa darf nicht zu einer neuen Diktatur werden, die dem Volk seine Rechte beraubt“, betonte Bossi.
Im Interview mit der römischen Tageszeitung „La Repubblica“ (Mittwochausgabe) fügte der Lega-Chef hinzu, dass die geplante europäische Verfassung von den Europäern gebilligt werden müsse. „Dies wird jedoch nicht geschehen, weil die Linke und die Freimaurer die Einmischung des Volkes auf ein Minimum reduzieren wollen“, meinte Bossi.