“Wo steckst du? Wo zum Teufel bist du? Bist du verschollen?” Die Pinnwand auf dem Facebook-Profil von Boris Uran quillt förmlich über vor Einträgen besorgter Freunde. Auch ein Posting von Vera Böhnisch steht da: “Bo, wo bist du?! Meld dich doch, falls du das liest!”
Sechs Monate ohne Lebenszeichen
Der Freundeskreis des ehemaligen Starmaniacs ist inzwischen verzweifelt auf der Suche nach einem Lebenszeichen des 26-Jährigen. Doch der Musiker bleibt unauffindbar. Das letzte Signal datiert vom 26. Mai dieses Jahres ? da hatte Uran einen Facebook-Eintrag kommentiert, mutmaßlich aus Bali, seinem Hideaway seit ein paar Jahren.”Sonst hat er zumindest alle paar Wochen einmal ein Mail geschickt oder irgendein anderes Lebenszeichen von sich gegeben”, sagen alle, die mit ihm in engerem Kontakt standen.
Doch seit einem halben Jahr herrscht um Boris Uran totale Funkstille. Weder seine Ex-Freundin Diana Lueger – “kein Kontakt” – noch seine beste Freundin Vera Böhnisch haben seither etwas von ihm gehört oder gelesen. Böhnisch machte sich vor ein paar Wochen sogar die Mühe, beim Kärntner Elternhaus ihres Freundes vorbeizuschauen. Wenig beruhigendes Ergebnis der Recherche: Die Familie ist umgezogen, ihre Anrufe bei den Eltern blieben unbeantwortet
Wo ist Boris?
Die Sorgen um Boris sind nicht unbegründet. Schließlich galt der feinsinnige Musiker schon bald nach dem Ende des Starmania-Hypes als ausgesprochen labil. “Er ist in ein tiefes Loch gefallen”, hieß es damals. Von professioneller psychologischer Hilfe, die er dringend notwendig hätte, war die Rede. Laut Wikipedia musste Boris Uran im Sommer 2006 schließlich für mehrere Wochen wegen schwerer Depressionen und Selbstmordgefahr in eine psychiatrische
Klinik eingewiesen werden. Danach schien die Welt wieder halbwegs in Ordnung zu sein: Der Villacher bekam das Angebot, sich auf Bali als Frontman einer Band ein neues Leben aufzubauen. Und tatsächlich schien es so, als würde Uran sein Leben wieder unter Kontrolle bekommen.
Doch nach wenigen Monaten – Anfang 2008 – tauchte er unvermittelt wieder in Wien auf und wirkte ziemlich verwirrt, alles andere als glücklich. Das Ende vom Lied: Nach ein paar Tagen verschwand er so plötzlich, wie er aufgetaucht war. Immerhin meldete er sich später per Rundmail bei seinen Vertrauten: “Bin wieder auf Bali, alles gut.” Das ist diesmal anders. Boris Uran scheint wie vom Erdboden verschluckt, selbst internette Geburtstagswünsche am 30. September blieben ohne Reaktion. Verzweifelter Appell seiner Freunde: “Melde dich! Wir wollen nur wissen, ob es dir gutgeht!”
(seitenblicke.at/Foto: ORF)