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Boris Becker muss in Gefängnis: Zweieinhalb Jahre Haft

Ex-Tennis-Star Boris Becker muss ins Gefängnis.
Ex-Tennis-Star Boris Becker muss ins Gefängnis. ©AP Photo/Frank Augstein
Ex-Tennis-Star Boris Becker wurde am Freitag wegen seiner Insolvenzstraftaten in London zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt.
Becker von Geschworenen schuldig gesprochen

Ein Gericht in London verurteilte den dreifachen Wimbledon-Sieger am Freitag zu zweieinhalb Jahren Haft, wovon er mindestens die Hälfte absitzen muss. Boris Becker musste seine Haftstrafe unmittelbar antreten.

Boris Becker in London zu Gefängnisstrafe verurteilt

Der frühere Ausnahmesportler hatte Vermögen im Wert von mehr als einer Million Euro in seinem Insolvenzverfahren nicht offengelegt. Eine Jury hatte Becker deshalb vor drei Wochen in mehreren Anklagepunkten schuldig gesprochen. Der 54-Jährige hatte die Vorwürfe bestritten. Er kann gegen das Urteil Rechtsmittel einlegen.

Die Laienrichter am Londoner Gerichtshof Southwark Crown Court waren zu der Ansicht gelangt, dass Becker den Besitz einer Immobilie in seinem Heimatort Leimen verschleiert, unerlaubterweise hohe Summen auf andere Konten überwiesen sowie Anteile an einer Firma für künstliche Intelligenz und eine Darlehensschuld verschwiegen hatte.

Boris Becker bekannte sich unschuldig

Die Staatsanwaltschaft hatte insgesamt 24 Anklagepunkte gegen Becker erhoben. Anklägerin Rebecca Chalkley sah es als erwiesen an, dass er zahlreiche Besitztümer absichtlich verschwiegen hatte und nun seinen Beratern die Schuld zuwies, die sich ihm zufolge um seine Finanzen gekümmert hatten. Der Verteidiger der Tennis-Legende hatte erklärt, sein Mandant sei zwar naiv, aber unschuldig. In 20 Punkten folgte die Jury dieser Argumentation, auch bei der Frage nach verschwundenen Pokalen. Doch der Schuldspruch in vier Punkten reicht aus, um Beckers Leben grundlegend zu verändern.

Becker, der in London lebt, war 2017 gerichtlich für zahlungsunfähig erklärt worden. Daraufhin musste er den Insolvenzverwaltern sein Vermögen offenlegen - dabei ließ er aber nach Einschätzung des Gerichts wichtige Teile aus.

Boris Becker gewann rund 25 Millionen US-Dollar an Preisgeldern

Der dreifache Wimbledon-Sieger hatte zwar während seiner Karriere etwa 25 Millionen US-Dollar an Preisgeld eingesammelt und nach eigenen Schätzungen etwa dieselbe Summe mit Werbung verdient. Dennoch geriet er in finanzielle Probleme. Becker machte dafür vor Gericht unter anderem die teure Scheidung von Ex-Frau Barbara verantwortlich sowie hohe Unterhaltskosten für Tochter Anna Ermakowa.

Becker kommentiert unter anderem für die BBC Tennisturniere und erfreut sich bei den Britinnen und Briten großer Beliebtheit. Seine Partnerin Lilian De Carvalho Monteiro begleitete ihn jeden Tag ins Gericht, zuletzt war auch sein ältester Sohn Noah an seiner Seite. Die beiden waren auch am Freitag mit dabei.

(APA/Red)

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