Bei einer Bombenexplosion sind am Freitag in Afghanistan mindestens 18 Zivilisten getötet worden. Der am Straßenrand versteckte Sprengsatz explodierte nach Angaben der afghanischen Armee in der südlichen Unruheprovinz Helmand, als ein Kleinbus vorbeifuhr. Nach Angaben des stellvertretenden Polizeichefs der Provinz, Kamaluddin Shirzai, starben alle 18 Passagiere, zuvor hatte die Armee von elf Toten gesprochen. Bisher seien die Leichen von einer Frau und drei Männern identifiziert worden, sagte der Polizeioffizier.
Der Kleinbus war nach Angaben der Armee auf dem Weg in die Provinzhauptstadt Lashkar Gah. Die Stadt gehört zu einer der sieben Zonen, in denen einheimische Truppen in den vergangenen Tagen die Sicherheitsverantwortung von der NATO-Truppe ISAF übernommen haben. Die afghanischen Einheiten sollen bis Ende 2014 im gesamten Land für Sicherheit sorgen können. Dann sollen alle 150.000 in Afghanistan eingesetzten ausländischen Soldaten das Land verlassen. Die Zahl der zivilen Todesopfer in Afghanistan ist allerdings in den ersten Monaten dieses Jahres stark angestiegen. Im ersten Halbjahr 2011 seien 15 Prozent mehr Zivilisten getötet worden als im Vorjahreszeitraum, teilte die UNO-Mission in Afghanistan mit. Auch habe es mehr zivile Opfer bei NATO-Luftangriffen gegeben.
Am Donnerstag hatte ein Taliban-Selbstmordkommando in Tarin Kowt, der Hauptstadt der Provinz Uruzgan, mehrere Regierungsgebäude attackiert und dabei mindestens 21 Menschen getötet. In den vergangenen Wochen haben die Taliban mehrere spektakuläre Angriffe verübt. Erst am Mittwoch kam in Uruzgans Nachbarprovinz der Bürgermeister von Kandahar bei einem Anschlag ums Leben. Mitte Juli war der Vorsitzende des Provinzrates und Bruder von Präsident Hamid Karzai, Ahmad Wali Karzai, in seinem Haus in Kandahar erschossen worden. Wenige Tage später wurde der frühere Gouverneur von Uruzgan, ein enger Berater des Präsidenten, in Kabul getötet.
APA/AFP