AA

Bombenexplosion im Süden der Philippinen

Eine Bombe hat am Montag im Süden der Philippinen mindestens sieben Menschen in den Tod gerissen. Der Sprengsatz detonierte in einem öffentlichen Bus in Digos City, rund 1000 Kilometer südlich von Manila, teilte die Polizei mit.

Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Im Süden der Philippinen sind muslimische Rebellen aktiv, Bombenanschläge und Attentate sind auf der Insel Mindanao an der Tagesordnung.

Nach wochenlangen Kämpfen im Süden des Landes, durch die mehr als 280.000 Menschen zur Flucht gezwungen wurden, hatte die philippinische Regierung unter dem Druck christlicher Kreise einen umstrittenen Friedensplan mit den muslimischen Rebellen der Moro-Befreiungsfront (MILF) aufgekündigt. Das Abkommen sah die Schaffung einer autonomen muslimischen Provinz auf Mindanao vor. Seit den 1950er-Jahren wurde die systematische Einwanderung christlicher Siedler auf der Insel durch die Zentralregierung in Manila gesteuert. Die MILF hat schätzungsweise 12.000 bewaffnete Kämpfer. Sie kämpft seit Jahrzehnten für einen unabhängigen muslimischen Staat im Süden der überwiegend katholischen Philippinen. Die Moros, eine Sammelbezeichnung für verschiedene ethnisch verwandte Sprach- und Volksgruppen, leben vor allem auf Mindanao.

Seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in den USA hat die US-Regierung ihre Militärhilfe für die Philippinen stark ausgebaut. Die als terroristisch eingestufte Organisation Jemaah Islamiyah hatte einen Stützpunkt auf Mindanao verlegt. Die Ausbildung der Jemaah-Kämpfer erfolgte seit 1998 in Lagern der MILF.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Bombenexplosion im Süden der Philippinen
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen