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Bombendrohung gegen Air China

Wenige Stunden vor Eröffnung der Olympischen Spiele hat die Fluggesellschaft Air China in Tokio eine Bombendrohung per E-Mail erhalten.

“Wir fordern von Air China die sofortige Einstellung aller Flüge. Sonst werden wir die Flugzeuge explodieren lassen. Wir stürzen die Flugzeuge in die Olympiastätten”, zitierte ein japanischer Polizeioffizier den Inhalt des E-Mails am Freitag in Tokio. In der nordwestchinesischen Unruheregion Xinjiang schlossen die Behörden den Basar der Stadt Urumqi (Urumtschi) aus Angst vor einem Terroranschlag.

Wegen der Bombendrohung kam ein Flugzeug der chinesischen Fluggesellschaft zu seinem Startflughafen im japanischen Nagoya zurück. Der Flughafen in Peking sollte bis zum Beginn der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele gegen 14.00 MESZ geschlossen bleiben.

Zwei Flugzeuge von Air China würden derzeit auf dem japanischen Flughafen Narita bei Tokio untersucht, sagte der Polizeisprecher weiter. Die Flüge sollten nach Shanghai und Peking gehen. Ein Sprecher des japanischen Transportministeriums erklärte, die Droh-E-Mail nehme Bezug auf die Olympischen Spiele. “Air China hat eine E-Mail bekommen, in der steht, dass eine Bombe explodieren wird, wenn nicht alle Flüge von Air China gestrichen werden.” Mitarbeiter von Air China in Tokio und Peking gaben zunächst keine Stellungnahme ab.

Flug 406 habe nach der Drohung zurückkommen müssen, sagte eine Flughafen-Sprecherin des internationalen Flughafens Nagoya. “Niemand wurde verletzt. Sobald die Sicherheit des Flugzeugs gewährleistet ist, wird es wieder starten.” Die Maschine der Air China befand sich den Angaben zufolge auf dem Weg nach Chongqing in der Provinz Sichuan. Es war zunächst unklar, wie viele Menschen sich an Bord befunden hatten.

In Urumqi umstellten die Sicherheitskräfte den von Moscheen umgebenen Basar. Ein Polizist sagte, die Umgebung sei wegen eines möglichen Terroranschlags gesperrt. In Xinjiang lebt das Turkvolk der Uiguren. Uigurische Rebellen kämpfen für eine Unabhängigkeit der Region. Ein uigurischer Geschäftsmann sagte, er unterstütze nicht die Gewalt und trete für gute Beziehungen zu den Han-Chinesen ein. Aber viele Uiguren auf dem Land seien gezwungen, in Armut und Unterdrückung zu leben. “Auf dem Land ist es sehr angespannt. Aber wenn ich mehr darüber spreche, kommt die Polizei und führt mich ab.”

Am Montag wurden bei einem Überfall in der Stadt Kashgar 16 Grenzpolizisten getötet. Die chinesischen Behörden sprachen von einem Terroranschlag und nahmen nach eigenen Angaben zwei Uiguren fest. In einem am Donnerstag verbreiteten Video, das von der militanten Organisation der Islamischen Partei Turkistan stammen soll, wurde mit Anschlägen während der Olympischen Spiele gedroht.

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