Das explosive Filmchen mit dem Titel “1,2 Kilo Bombe in Klaus gezündet” beginnt mit verwackelten Bildern. “Schnell, Mann”, ruft ein junger Mann aus dem Off. Etwa 100 Meter geht es im Laufschritt durch ein Feld. Dann wird die Kamera auf den weitläufigen Acker gerichtet, im Hintergrund sprühen die Funken. “Film du, du bist Pyrotechniker”, sagt einer der Männer mit aufgeregter Stimme. Plötzlich zerreißt ein heftiger Knall die Stille, gefolgt von laut schallendem Gelächter junger Männer.
“Kein Kavaliersdelikt”
Ein Lausbubenstreich? Walter Filzmaier, Leiter der Verwaltungspolizeilichen Abteilung der Sicherheitsdirektion, hat sich das Video unter Beiziehung eines sachkundigen Polizeibeamten bereits angesehen. Dass es sich hier um einen pyrotechnischen Gegenstand handelte, kann er ausschließen. “Es war höchstwahrscheinlich ein Selbstlaborat, das unter das Sprengmittelgesetz fällt.” Der weiße Rauch lasse auf Unkrautex schließen, so der stellvertretende Sicherheitsdirektor auf Anfrage der VN. Herstellung und Besitz von Sprengmitteln ohne entsprechende Erlaubnis sei kein Kavaliersdelikt, betont Filzmaier und verweist auf das Gesetz. Dieses sieht im Falle einer gerichtlich strafbaren Handlung Freiheitsstrafen von bis zu einem Jahr oder Geldstrafen von bis zu 360 Tagessätzen vor. Handelt es sich um eine Verwaltungsübertretung droht eine Geldstrafe von bis zu 3600 Euro.
BH wird informiert
Die Explosion in Klaus soll nun genauer untersucht werden. Laut Filzmaier wird dazu als nächstes die Bezirkshauptmannschaft Feldkirch informiert. Die zuständige Polizeiinspektion in Sulz werde dann weitere Ermittlungen anstellen, um die jungen Männer ausforschen.