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Bombenanschlag in Peru vor Bush-Besuch

Kurz vor dem Besuch von US-Präsident Bush in Peru sind bei einem Bombenanschlag in der Hauptstadt Lima neun Menschen getötet worden.

Kurz vor dem Besuch von US-Präsident Bush in Lima sind bei einem Autobomben-Anschlag in der peruanischen Hauptstadt Lima mindestens neun Menschen getötet worden. Etwa 30 weitere Passanten wurden zum Teil schwer verletzt. Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat nahe der US-Botschaft. Präsident Toledo brach eine Mexiko-Reise ab und flog in die Heimat zurück.

Die Wucht der Detonation beschädigte ein Hotel und eine Bankfiliale sowie mindestens zehn Fahrzeuge. An dem festungsähnlichen Gebäude der US-Botschaft, das hinter einer sechs Meter hohen Mauer steht, entstand Medienberichten zufolge kein erkennbarer Schaden.

Toledo kündigte an, er werde „mit harter Hand im Rahmen des Gesetzes“ gegen die Attentäter vorgehen. Vize-Präsident Raul Diez Canseco äußerte sich erschüttert über den Anschlag. Zugleich betonte er jedoch, die Regierung habe die Lage unter Kontrolle. „Wir haben den Terrorismus ausgerottet und werden nicht zulassen, dass er zurückkehrt“, betonte der Politiker. Bush wurde am Samstag im Rahmen einer Lateinamerika-Reise zu einem Kurzbesuch in Lima erwartet.

Ende der 80-er Jahre hatte die maoistische Rebellengruppe „Sendero Luminoso“ (Leuchtender Pfad) den Andenstaat an den Rand des Zusammenbruchs gebracht. Die harte Politik des vor eineinhalb Jahren gestürzten Präsidenten Alberto Fujimori drängte die Rebellen jedoch für Jahre in die Bedeutungslosigkeit.

Seit einigen Monaten macht der Leuchtende Pfad jedoch wieder durch Überfälle auf Polizeistationen von sich Reden. Im vergangen Jahr töteten sie insgesamt 31 Menschen. Die Rebellen sollen inzwischen auch eng mit der Drogenmafia zusammenarbeiten und Schutzzölle kassieren. Nicht ausgeschlossen wurde auch, dass die linke Terrororganisation Tupac Amaru mit dem Anschlag zu tun haben könnte.

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