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Bombardier baut Stellen in Deutschland ab: Wien von Plänen nicht berührt

In Wien wird Bombardier keine Stellen abbauen.
In Wien wird Bombardier keine Stellen abbauen. ©Graham Hughes/The Canadian Press via AP, File
Um ab 202o wieder schwarze Zahlen schreiben zu können, wird der Zug-Hersteller Bombardier in Deutschland 2.200 Stellen abbauen. Laut einer Sprecherin des Konzerns ist das österreichische Bombardier-Werk in Wien mit 550 Mitarbeitern nicht davon betroffen.

“Wir haben ein Programm verabschiedet, dass nachhaltig und sozial verantwortlich ist”, sagte Deutschland-Chef Michael Fohrer am Mittwoch in Berlin zum massiven Stellenabbau. “Wir wollen so wirtschaftlich auf die Erfolgsspur zurückkommen.”In den nächsten zwei Jahren fällt auf diese Weise fast ein Viertel der derzeit 8.500 deutschen Arbeitsplätze weg. Bis Ende 2019 darf jedoch nicht betriebsbedingt gekündigt werden. Über ein Freiwilligenprogramm mit Abfertigungen, einer Brücke in die Pension oder Umschulungen für andere Tätigkeiten sollen gut 1.500 Stellen wegfallen. Die übrigen Arbeitsplätze sind von Leiharbeitern besetzt, deren Verträge nicht verlängert werden.

Bombardier macht in Deutschland Verluste

Bombardier schreibt in Deutschland seit Jahren Verluste. Fohrer sagte, mit dem Sanierungsprogramm wolle man im Jahr 2020 das Ergebnis um 200 Millionen Euro verbessern und so in die schwarzen Zahlen kommen.

Die IG Metall bezeichnete es als Erfolg, dass alle sieben Produktionsstandorte in Deutschland erhalten werde. Züge und Bahntechnik seien ein gesuchtes Produkt in einem wachsenden Markt. Das Unternehmen müsse sich genau anschauen, wen und wie viele Mitarbeiter es über das Freiwilligenprogramm gehen lasse.

Bombardier-Tramways aus Wien weltweit im Einsatz

Wien ist der globale Bombardier-Standort für Straßen- und Stadtbahnen. Dort wird beispielsweise die nächste Wiener Bim-Generation “Felxity” gebaut, die ab Ende des heurigen Jahres neu im Passagierbetrieb vorerst auf den Linien 6, 71, 1 und D eingesetzt werden soll. 119 Exemplare der Flexity-Serie – sie ist optisch stark an die bisherigen Niederflurstraßenbahnen (ULF) von Siemens angelehnt – sind von den Wiener Linien bestellt. Weltweit fahren Bombardier-Tramways aus Wien in rund 20 Städten von Brisbane bis Toronto. Bombardier hatte 1970 die Lohnerwerke gekauft und ist daher auch in Österreich angesiedelt.

Der kanadische Mutterkonzern war durch eine aus dem Ruder gelaufene Flugzeugentwicklung, in der das Unternehmen neben der Bahnsparte tätig ist, in Schwierigkeiten geraten. 2016 hatte Bombardier die Streichung von weltweit 7.500 Stellen angekündigt. 5.000 davon sollten in der Bahntechnik wegfallen, deren Schwerpunkt in Deutschland liegt. Das ist der Rahmen für das dort nun bekannt gegebene Abbauprogramm.

APA/Red.

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