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Boliviens Ex-Präsident de Lozada führt

Die Präsidentenwahl in Bolivien wird Hochrechnungen zufolge vermutlich erst in einer zweiten Runde entschieden. Der Ex-Präsident de Lozada führt.

Erste Trends zeigten am Sonntagabend klar, dass keiner der Kandidaten mehr als 50 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen wird, die für den Sieg in der ersten Runde erforderlich sind.

Nach jüngsten Hochrechnungen liegt der liberale Ex-Präsident Gonzalo Sanchez de Lozada klar vor dem favorisierten Rechtspopulisten Manfred Reyes Villa. Dieser konnte den linksgerichteten Anführer der Kokabauern, Evo Morales, demnach nur knapp auf den dritten Platz verweisen.

Vor den Wahlen hatten Umfragen dem 47-jährigen Ex-Militär Reyes Villa, der mit dem Versprechen einer „sozialen Revolution“ in den Wahlkampf gezogen war, die besten Aussichten auf einen Wahlsieg gegeben. Nach Angaben des bolivianischen Fernsehsenders ATB zufolge liegt Sanchez de Lozada von der Nationalen Revolutionären Bewegung (MNR) mit 22,4 Prozent knapp vor Reyes Villa von der Neuen Republikanischen Kraft (NFR) mit 20,8 Prozent. Der Aymaro-Indio Morales von der Bewegung für den Sozialismus (MAS) verweist demnach mit 18,5 Prozent den Sozialdemokraten Jaime Paz Zamora von der Revolutionären Bewegung (MIR) auf den vierten Platz (15,5 Prozent). Mit offiziellen Ergebnissen wird erst in mehreren Tagen gerechnet.

Zusammen mit dem Präsidenten wurden am Sonntag auch 157 Parlamentsabgeordnete gewählt. Der Präsident Boliviens wurde bisher immer erst in einer Stichwahl bestimmt, in der nicht mehr direkt das Volk, sondern das Parlament zwischen den beiden Erstplatzierten entscheidet. Dabei ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit notwendig.

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