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Bolivien: Staatsanwalt wurde Fall entzogen

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Die in der Causa der in Bolivien ermordeten Österreicher Katharina Koller und Peter Kirsten Rabitsch entdeckten Unregelmäßigkeiten bei den Behörden haben nun auch für die Justiz Folgen.

Der ermittelnde Staatsanwalt Sergio Cespedes wurde suspendiert. Ihm wird vorgeworfen, nachlässig gehandelt und einen angeblich in engem Telefonkontakt mit Bandenchef Ramiro Milan stehenden Polizisten gedeckt zu haben. Cespedes muss sich vor einer Disziplinarkommission verantworten. Das gab die Behörde laut einem Bericht des Nachrichtenportals RedBolivia.com bekannt.

Cespedes habe bereits im Februar, als erstmals Verdachtsmomente gegen den Offizier der Policia Tecnica Judicial (PTJ) ruchbar wurden, entsprechende Ermittlungen verhindert. Anfang April, als die Leichen von Katharina Koller und Peter Kirsten Rabitsch auf einem illegalen Friedhof in La Paz gefunden wurden, soll er dem Bericht zufolge ein gleich lautendes Ansuchen, das der Zeitung „La Patria“ (Internetausgabe) zufolge von der Polizei selbst kam, erneut abgelehnt haben. Die Ermittlungen im Mordfall der beiden Wiener werden nun von Staatsanwältin Nildy Aguado geleitet.

Nach Bekanntwerden des Korruptionsskandals bei der Polizei hat die bolivianische Regierung die Auflösung der für schwere Kriminalfälle zuständigen PTJ bekannt gegeben und die Aufstellung einer neuen Spezialeinheit mit neuer Führung angekündigt. In diesem Zusammenhang wurde eingeräumt, dass Verwicklungen der Exekutive in die organisierten Kriminalität ein ernst zunehmendes Problem darstellen.

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