Die Demonstranten warfen Morales vor, sich nicht für den Erhalt der Stellen oder für Entschädigung für die Familien der Todesopfer der jüngsten Proteste einzusetzen.
Wir fordern die Regierung auf zu kommen, sich an den Tisch zu setzen und Lösungen anzubieten, sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft COB, Pedro Montes. Die Regierung habe die Gewerkschaft nie eingeladen, um sich die Belange der Arbeiter anzuhören.
Die meisten der Demonstranten waren Angestellte der staatlichen Bergbaugesellschaft, der die Zinnmine in Huanuni in den Anden gehört. Aber auch Bergarbeiter privater Firmen schlossen sich dem Protestzug an. Letzte Woche waren die rivalisierenden Gruppen noch mit Waffen und Dynamitstangen aufeinander losgegangen. Dabei starben 16 Menschen, 61 weitere wurden verletzt.
Die Huanuni-Mine rund 300 Kilometer südlich von La Paz ist die größte Zinnmine in Südamerika. Rund fünf Prozent des weltweiten Zinns wird hier abgebaut. Da vor allem Arbeiter der staatlichen Bergbaugesellschaft eingesetzt werden, bleiben deren örtliche Kollegen oft arbeitslos. Der Konflikt habe sich seit Monaten angebahnt, sagte Montes und forderte einen besseren Schutz des Bergwerks durch die Armee.