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Bolivien: Bergbauminister entlassen

In Bolivien hat Präsident Morales seinen Bergbauminister entlassen, nachdem bei Unruhen in einem Bergwerk 16 Menschen ums Leben gekommen waren.

Die Opposition hatte den Rücktritt von Minister Villaroel gefordert und ihm vorgeworfen, der Gewalt nicht vorgebeugt zu haben. Auch der Leiter des staatlichen Minenunternehmens Comibol wurde ausgewechselt.

Morales, selbst ein ehemaliger Minenarbeiter, rief seine „früheren Kollegen“ auf, sich nicht zu einem „Instrument des Neoliberalismus“ machen zu lassen. Für den Präsidenten kommt der Konflikt zwischen seinen Anhängern angesichts des Machtkampfes mit konservativen Kreisen und den reichen Provinzen im Osten des Landes äußerst ungelegen. Morales war voriges Jahr mit Hilfe beider Gruppen an die Macht gekommen.

Bei den Unruhen in der verarmten Bergwerk-Stadt Huanuni kämpften bis zum Freitag vom Staat angestellte Arbeiter gegen Mitglieder unabhängiger Kooperativen mit Dynamit, Stöcken und Steinen gegeneinander. Neben den Toten wurden mehr als 60 Menschen im Zuge der Gewalt verletzt. Polizei, Regierung und Kirchenvertreter erzielten nach Verhandlungen schließlich einen Waffenstillstand. Erst nach einigem Zögern schickte Morales 700 Polizisten in die Region, um für Ruhe zu sorgen.

Die staatlichen Arbeiter klagen, dass die unabhängig arbeitenden Bergwerk-Angestellten weitaus mehr verdienten. Die Kooperativen fordern einen größeren Teil der bisher gemeinsam mit staatlichen Unternehmen ausgebeuteten Lagerstätten.

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