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Boko Haram entführte 80 Menschen in Kamerun

Mutmaßliche Boko-Haram-Extremisten aus Nigeria haben im Nachbarland Kamerun nach Armeeangaben 80 Menschen entführt, die meisten von ihnen Kinder. Die Angreifer seien Sonntag früh in mehrere Dörfer entlang der durchlässigen Grenze eingerückt, sagte ein im Norden Kameruns stationierter hochrangiger Offizier der Nachrichtenagentur Reuters.


Mit Soldaten hätten sie sich ein etwa zweistündiges Feuergefecht geliefert. Ersten Informationen zufolge seien rund 30 Erwachsene, die meisten von ihnen Hirten, und 50 Mädchen und Buben im Alter von zehn bis 15 Jahren verschleppt worden. Ein Regierungssprecher bestätigte den Angriff. Mindestens drei Menschen seien getötet und etwa 80 Häuser zerstört worden.

Es ist einer der schwersten Zwischenfälle auf kamerunischem Gebiet, seit die radikal-islamische Gruppe Boko Haram im vergangenen Jahr damit begann, auch über die nigerianische Grenze hinweg verstärkt Angriffe zu verüben. Am späten Samstagabend traf ein Armeekontingent aus dem Tschad im Norden Kameruns ein, um das Land beim Grenzschutz zu unterstützen.

Boko Haram hat in den vergangenen Jahren häufig vor allem junge Menschen verschleppt. Buben wurden Sicherheitsexperten zufolge als Kämpfer zwangsrekrutiert, Mädchen in die Sexsklaverei gezwungen. International schockierte insbesondere die Verschleppung von 200 Schülerinnen im April.

Gleichzeitig verübt die Miliz auch immer wieder schwere Anschläge. Am Sonntag wurden im Nordosten Nigerias bei einem Selbstmordangriff vier Menschen getötet und 35 verletzt, wie die Polizei mitteilte. Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand. Der Verdacht fiel aber auch diesmal auf Boko Haram.

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