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Böhmdorfer hat Haiders Schwenk bewirkt

Der Justizminister war am Dienstag in Kärnten und traf den Landeshauptmann. "Es war nicht allzu viel an Überredungskunst notwendig".

Hinter dem Schwenk des freiheitlichen Kärntner Landeshauptmanns Jörg Haider, der am Dienstagabend überraschend von seiner Forderung nach einem Volksbegehren zur Steuerreform zumindest vorläufig abgerückt ist, steht Justizminister Dieter Böhmdorfer. Böhmdorfer ist am Dienstag in Klagenfurt mit Haider zusammen getroffen, wie er am Mittwoch im ORF-„Mittagsjournal“ bestätigte. Überzeugt habe er Haider mit dem Argument, dass ein Volksbegehren der Regierung und der Partei mehr schaden als nützen würde.

Böhmdorfer ist aus eigenem Antrieb nach Kärnten gefahren, „ich habe das aber mit der Frau Vizekanzlerin (Susanne Riess-Passer, Anm.) abgesprochen und sie war damit einverstanden“. Das Gespräch mit Haider habe dann eine gute Stunde gedauert: „Das Gespräch war sehr gut. Wir haben uns ausgesprochen, ohne dass in irgend einer Gesprächsphase ein ungutes Klima entstanden wäre.“ Und: „Es war nicht allzu viel an Überredungskunst notwendig.“ Wenn Haider nach wie vor von gestörten Gesprächsbeziehungen nach Wien spreche, halte er das für „bedauerlich“.

Dass er nun der „Mediator zwischen Wien und Klagenfurt sei, wies Böhmdorfer zurück. „Wir brauchen keinen Mediator. Wir sind alle befreundet.“ Man gehe nun 15 Jahre einen gemeinsamen Weg mit dem Ziel des besseren Regierens. Da sei man es sich schuldig, das Gespräch zu suchen.

Auf die Frage nach der Steuerreform antwortete Böhmdorfer ausweichend. Man werde das bestmögliche für die Bevölkerung tun, die Frage nach der Steuerreform sei Riess-Passer und Finanzminister Karl-Heinz Grasser zu stellen.

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