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Bodenschutzstrategie soll laut Totschnig noch heuer fixiert werden

Totschnig drängt auf eine Abstimmung der Bodenschutzstrategie noch heuer.
Totschnig drängt auf eine Abstimmung der Bodenschutzstrategie noch heuer. ©APA/GEORG HOCHMUTH (Archivbild)
Landwirtschaftsminister Totschnig drängt auf eine "finale Abstimmung" der Bodenschutzstrategie noch in diesem Jahr.

"Wir werden jetzt die Sommermonate zuvor noch nützen, um intensiv zu diskutieren", erklärte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Hall in Tirol. Die Kritik, die nach dem Scheitern der Verhandlungen im Rahmen der österreichischen Raumordnungskonferenz (ÖROK) laut geworden war, empfand er als "durchaus konstruktiv".

Totschnig für Bodenschutzstrategie zuversichtlich

Verstehen konnte der Minister auch die Kritik von Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl, der vor allem dem grünen Vizekanzler Werner Kogler "Tricksereien" vorwarf und sich verärgert zeigte, dass es nach eineinhalb Jahren Arbeit an einer "konzertierten, abgestimmten Vorlage" zwei Tage vor dem angestrebten Beschluss "zu Debatten" gekommen sei. "Letzten Endes sind es ja die Gemeinden, die diese Strategie umsetzen müssen", konstatierte Totschnig. Die Diskussion sei, auch aufgrund der Vertagung der Beschlussfassung, jedenfalls "aktuell überaus intensiv", was definitiv gut sei und ihn "zuversichtlich macht, dass wir das alles jetzt schaffen und unter Dach und Fach bringen", zeigte sich der Minister optimistisch.

Vier Ziele der Bodenschutzstrategie

Die Bodenschutzstrategie enthält vier generelle Ziele: Schutz von Frei-und Grünland, Unterbindung der Zersiedelung, effiziente Innenentwicklung, um geeignete Baulandbestände im Siedlungsgebiet bestmöglich zu nutzen, sowie Intensivierung der Bewusstseinsbildung und Öffentlichkeitsarbeit. "Wir haben uns die Umsetzung als Bundesregierung im Regierungsprogramm unbedingt vorgenommen", bekräftigte Totschnig.

Neben der Bodenschutzstrategie stünden in Tirol und Österreich aber auch noch andere Themen am Tapet. "Man muss sich etwa ansehen, wie es mit dem Borkenkäferbefall vor allem in Osttirol weitergeht", skizzierte der Minister einen wichtigen Punkt. Auf EU-Ebene gelte es zusätzlich eine "Waldstrategie" zu erarbeiten und sich um verstärkt um das "Waldmonitoring" zu kümmern.

Aktive Waldbewirtschaftung soll bei Kampf gegen Klimawandel helfen

"Es gibt nun auf europäischer Ebene starke Bestrebungen den Wald vorrangig als Kohlenstoffspeicher zu sehen. Die Außernutzungsstellung großer Waldflächen gilt als einzig wahre Lösung gegen den Klimawandel. Das wird nicht funktionieren", machte der Landwirtschaftsminister indes klar, denn: "Wald ist mehr. Nur durch aktive Waldbewirtschaftung und der Möglichkeit, damit Einkommen zu erzielen, gelingt uns der Schutz der Bäume und der Umbau zu klimaresilienten Wäldern."

Tirols Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler (ÖVP) sprach bei der gemeinsamen Pressekonferenz zum Thema "Waldwirtschaft - quo vadis?" vom Wald als "Multitalent", den es vor allem als "Schutzwald" im Blick zu behalten gelte. Johannes Wohlmacher, Präsident des Österreichischen Forstvereins, und Kurt Ziegner, Präsident des Tiroler Forstvereins, schlugen in eine ähnliche Kerbe. "Nur mit dem Wald gemeinsam kann man die Klimakrise bewältigen", sagte Wohlmacher, während Ziegner herausstrich, dass man ganz gezielt das Thema "Aufforstung angehen muss".

Zudem müsse man den Umbau in "klimafitte, bunte Mischwälder" forcieren, hieß es unisono. "Wir müssen alles daran setzen, diese Umbau zu erreichen", erklärte Geisler. Das Motto laute: "Vielfalt statt Einfalt".

(APA/Red)

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