Blutiges Wochenende in Nigeria: Über 110 Tote bei Anschlägen
Die GfbV warf den nigerianischen Behörden vor, im Kampf gegen die Gruppe zu versagen: “Statt die Zivilbevölkerung wirksam vor dem Terror zu schützen, sterben jede Woche mehr Zivilisten”, erklärte Afrika-Referent Ulrich Delius. Auch die Verhängung des Ausnahmezustandes über drei Bundesstaaten im vergangenen Jahr habe die Zivilbevölkerung nicht vor der Gewalt schützen können, hieß es. Die Boko Haram (“Westliche Erziehung ist Sünde”) kämpft für einen Gottesstaat auf Grundlage der Scharia (Islamisches Recht) im muslimisch geprägten Norden Nigerias.
Ländliche Gegenden gefährdet
Zwar falle es der Sekte heute schwerer, in den Städten zu operieren, “doch die ländlichen Gebiete und viele Straßenverbindungen sind nicht sicher”, erklärte Delius. Zudem sei am vergangenen Freitagabend versehentlich ein Dorf von der Luftwaffe bombardiert worden, weil die Armee es für ein Ausbildungslager der Islamisten gehalten hatte. Bei dem Angriff starben 20 Menschen. Die folgenreichsten Angriffe hatten sich am Samstag in der Stadt Maiduguri ereignet, als in kurzer Folge zwei Autobomben explodierten und 52 Menschen in den Tod rissen.
(APA/dpa/red)