In Dorf Cutud, 75 Kilometer nördlich der Hauptstadt Manila, ließen sich philippinischen Medienberichten zufolge 17 Menschen mit sechs Zentimeter langen Stahlstiften durch die Handflächen an Holzkreuze nageln, die dann aufgerichtet wurden. Zuvor hatten sich rund 50 Gläubige mit Bambusstöcken und Peitschen, an denen Glassplitter klebten, in einer Prozession den eigenen Rücken blutig geschlagen, weil sie damit für ihre Sünden büßen wollen.
Der 64-Jährige Bob Velez berichtete, er lasse sich bereits seit 25 Jahren an Karfreitag in Cutud ans Kreuz schlagen. „Eigentlich wollte ich vor zwei Jahren damit aufhören. Dann hatte ich allerdings einen Autounfall, den ich überlebt habe.“ Aus Dankbarkeit für sein zweites Leben mache er weiter. „Ich weiß nicht, wann ich aufhöre.“
Die katholische Kirche auf den Philippinen lehnt die Rituale ab. „Sie sind eine Fehlauslegung des Glaubens“, sagte Monsignore Hernando Coronel, Generalsekretär der katholischen Bischofskonferenz des Inselstaats. „Wenn die Philippiner für ihre Sünden Buße tun wollen, sollen sie einen Priester aufsuchen und beichten.“
Die Philippinen sind wegen der spanischen Kolonialvergangenheit das einzige vorwiegend katholische Land Asiens. Etwa 90 Prozent der rund 77 Millionen Einwohner bekennen sich zum Christentum.